TU-Mathematik siegreich im Wettbewerb "Reform-Fakultäten" des Stifterverbands
Aufgrund ihrer "umfassenden Reformen und Zukunfststrategien" ist die Fakultät für Mathematik der Technischen Universität München nebst vier weiteren Fakultäten aus dem Wettbewerb "Reform-Fakultäten" des Stifterverbands für die Deutsche Wissenschaft als Siegerin hervorgegangen. Jede der fünf Fakultäten erhält insgesamt DM 500.000, um ihr Vorhaben in den kommenden drei Jahren umsetzen und verwirklichen zu können.
"Mit diesem Programm wollen wir vor allem die umfassende Reform der Studiengänge und Fachbereiche beschleunigen helfen", sagte Prof. Dr. Manfred Erhardt, Generalsekretär des Stifterverbandes, zu der Entscheidung, Mitte 1998 einen Wettbewerb für die fünf reformfreu-digsten Fakultäten oder Fachbereiche an deutschen Hochschulen auszuschreiben. Bis zum 1. November 1998 (Bewerbungsschluß) hatten sich 80 Fakultäten und Fachbereiche von Universitäten (63) und Fachhochschulen (21) mit ihren Reformvorhaben beworben; davon kamen elf in die Endausscheidung. Sie stellten sich der intensiven Befragung einer 8-köpfigen Jury unter dem Vorsitz von Dr.-Ing. Manfred Lennings (Präsident des Instituts der deutschen Wirtschaft, Köln).
Über die siegreiche Fakultät für Mathematik der TU München urteilte die Jury:
"Das Zentrum für Mathematik möchte auf Fakultätsebene durchsetzen, was auf Universitätsebene angestrebt wird - die TU München ist eine der sechs vom Stifterverband ausgezeichneten 'ReformUniversitäten', insbesondere für ihre vorbildlichen Aktivitäten zur Organisationsreform. So werden die Mathematiker eine externe Begutachtung im Fünf-Jahresrhythmus einführen, wobei sowohl Peer-Reviews als auch Absolventenbefragungen eine Rolle spielen. Über ein Fakultätsservicebüro wird die Schnittstelle zwischen Fakultäts- und Universitätsverwaltung versorgt und damit mehr 'Kundennähe' erreicht. Der Nachwuchs soll besonders motiviert werden, etwa durch Verleihung eines eigenen 'Fakultätspreises' oder durch die Möglichkeit, eigene Forschungsgelder einzuwerben oder aus einem fakultätseigenen "Stellenpool" eigene Arbeitsgruppen aufzubauen. Das Studium wird um Bachelor- und Masterabschlüsse erweitert, für Lehramtsstudierende wird ein Industriepraktikum Pflicht. Durch 'Mathematikwochenenden' werden Schüler angezogen, Diplomanden- und Stellenbörsen sollen den Übergang in den Beruf erleichtern und zugleich Absolventen dauerhaft an die Fakultät binden. Der Jury gefiel dieser umfassende und praxisorientierte Ansatz auch deshalb besonders gut, weil die Mathematik an vielen Fakultäten noch sehr weltfremd erscheint."
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