Münsters Mineralogen in europäischem Forschungsnetzwerk
Das Institut für Mineralogie der Universität Münster wird Zentrum in einem europäischen Forschungsnetzwerk. Diese Nachricht erhielt das Institut am Freitag (22. Oktober 1999) von der Europäischen Forschungskommission.
Bei dem im Rahmen des 5. Rahmenprogramms der Europäischen Gesellschaft vergebenen Forschungsnetzwerk werden Stellen für sechs junge Wissenschaftler geschaffen, die bei den verschiedenen Forschungsgruppen, die dem Netzwerk angehören, ausgebildet werden. Diese Forschungsgruppen sind in Münster bei Prof. Dr.Andrew Putnis vom Institut für Mineralogie sowie an den Universitäten Toulouse/Frankreich, Reykjavik/Island, Oslo/Norwegen, Orviedo/Spanien und Bristol/England angesiedelt. Der finanzielle Rahmen wird 1,2 Millionen Euro betragen.
Die Forschungsarbeiten beschäftigen sich mit den Mechanismen und der Reaktionskinetik beim Wachstum und bei der Auflösung von Kristallen bei natürlichen und technischen Prozessen. Solche Prozesse kontrollieren beispielsweise die Verwitterung von Gesteinen und auch die Qualität des Trinkwassers. Bei industriellen Prozessen hat die Kristallisation bei sogenannten Kesselsteinablagerungen erhebliche wirtschaftliche Auswirkungen, insbesondere bei der Extraktion von Erdöl aus Nordsee-Reservoiren.
Die jungen Wissenschaftler werden an den verschiedenen Instituten die neuesten experimentellen und analytischen Methoden einsetzen. In Münster werden diese Prozesse von der Mineraloberflächen-Forschungsgruppe am Institut für Mineralogie im molekularen Maßstab mit der Rastersondenmikroskopie untersucht. Darüber hinaus stehen im Rahmen des Interdisziplinären Zentrums für Elektronenmikroskopie und Mikroanalytik (ICEM) Elektronenmikroskope zur Verfügung. Das ICEM wird gemeinsam von den Instituten für Geologie, Mineralogie, Physik und Planetologie betrieben.
Das Forschungsnetzwerk und die zusätzliche Vergabe zweier Marie-Curie-Stipendien an den Arbeitskreis von Prof. Putnis im Jahr 1998 etabliert das Institut für Mineralogie der Westfälischen Wilhelms-Universität als ein europäisches Zentrum der geowissenschaftlichen Grundlagenforschung.
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