Mingrelische Sagen
FSU-Mediendienst
Neues Buch der Jenaer Kaukasiologen: Mingrelische Sagen uebersetzt
Jena (03.06.97). Mingrelische Sagen haben die Kaukasiologen der Friedrich-Schiller-Universitaet Jena uebersetzt und in einem Buch veroeffentlicht. Die erstmals in deutscher Sprache vorgelegten Sagen geben einen Einblick in die Welt der Goetter und mythischen Wesen der Mingrelier, vermitteln Vorstellungen von dem Gott Mesepi und der Schutzgoettin des Wildes Tqaschmapa, die als Herrscherin der Waelder gilt. Sie berichten von dem Waldwesen Otschokotschi, dem zwergenhaften Tschinka, von Zqarischmapa und Dichaschkotschi, von Hexen und vielen anderen Wesen, die die Vorstellungswelt der Mingrelier bevoelkerten.
Die Texte dieser mythologischen UEberlieferungen stammen aus dem Buch von K. Danelia und A. Zanawa ,`Georgische Volksdichtung' Mingrelische Texte, Bd. II: Maerchen und kleine Genres". Die Mingrelier, die in Westgeorgien leben, sprechen eine dem Georgischen nahe verwandte Kartwelsprache und gehoeren zur aeltesten Bevoelkerung der Kolchis, mit der die alten Griechen schon frueh in Kontakt traten. Davon zeugt auch die Argonautensage.