Von Steißbein-Fehlbildung befreit
Rumänisches Baby in Jenaer Kinderchirurgie erfolgreich operiert
Jena (21.02.00) Erneut ist in der Kinderchirurgie der Friedrich-Schiller-Universität Jena ein Mädchen von seiner Fehlbildung befreit worden. Der Leiter der Abteilung Prof. Dr. Felix Schier hat heute in einer rund dreistündigen Operation das Steißbein-Teratom der noch nicht einmal sechs Wochen alten Maria behandelt. Die umfangreiche Geschwulst am unteren Rücken des Mädchens konnte erfolgreich entfernt werden. "Die Operation ist ohne besondere Komplikationen verlaufen", beurteilt der Jenaer Kinderchirurg den komplizierten Eingriff, bei dem auch ein Teil des unteren Steißbeines entfernt werden musste. "Dem Mädchen geht es den Umständen entsprechend gut", sagt Prof. Schier, u. a. weil der nah gelegene Schließmuskel nicht betroffen ist. Schier, der jährlich drei bis vier solcher Teratome operiert, ist sicher, dass außer einer Narbe nichts zurückbleiben wird.
Bis Donnerstag wird nun geklärt, ob die Geschwulst gutartig war. Die Chancen stehen in diesem Alter für Maria sehr gut, so dass sie nur noch etwa zehn Tage in der Klinik bleiben muss. Wenn die Heilung komplikationslos verläuft, kann das Mädchen dann mit seinen Eltern nach Klausenburg zurückkehren.
Dieses Steißbein-Teratom ist eine seltene Erkrankung, die im Durchschnitt nur einmal pro 40.000 Geburten auftritt. Aus diesem Grund konnte in Rumänien niemand dem Baby helfen. Via Internet suchten Marias Eltern Adriana (32) und Daniel Dorin Tabacaru (39) Informationen über die Krankheit und versierte Hilfe. Auf diesem Weg stießen sie auch auf die Jenaer Kinderchirurgie, wo ihnen Prof. Schier zunächst mit kompetentem Rat und heute auch als erfahrener Operateur zur Seite stand.
Unterstützt worden sind die Tabacarus, die in Rumänien eine Computerberatungs- und schulungsfirma betreiben, von vielen Freunden auf der ganzen Welt. Zu ihnen zählt der Niedersachse Jörg Grünhagen, der nicht nur bei der Gestaltung einer eigenen Internetseite (http://www.twf.ro/maria) und der Krankenhaussuche behilflich war. Der Geschäftsführer einer Webdesign-Firma hat sich gemeinsam mit anderen Freunden auch darum bemüht, Spenden einzuwerben. Denn die Operationskosten "überfordern die Familie finanziell", sagt Vater Daniel Tabacaru. Auch wenn Prof. Schier versicherte, "ich schreibe selber keine Rechnung", belaufen sich die Kosten auf rund 10.000 DM.
Unterstützung leistet hier zunächst der Christliche Hilfsverein Hoffnungsfunken e. V.. Dieser Verein aus Lößnitz spendet selber 3.700 DM, die heute Stefan Kehr an Marias Eltern übergab, und hat außerdem ein Spendenkonto bei der Dresdner Bank Aue, BLZ: 870 800 00, Kontonummer: 700 928 800 unter dem Stichwort "Maria" eingerichtet.
Friedrich-Schiller-Universität
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