Online-Sprechstunde Bioethik
Bochum, 22.11.1996 Nr. 216
Willkommen in der Sprechstunde!
Vom Wunschkind zur Praeimplantationsdiagnostik
Neues Chat-Kanal des Zentrums fuer Medizinische Ethik
24 Stunden am Tag medizinethische Probleme analysieren und diskutieren ist neuerdings moeglich unter der WorldWideWeb-Adresse: http://www.ruhr-uni-bochum.de/zme/zme-chat.htm. Hier bietet seit einigen Tagen das Zentrum fuer Medizinische Ethik an der Ruhr-Universitaet Bochum (Geschaeftsfuehrung: Prof. Dr. Hans-Martin Sass, Institut fuer Philosophie der RUB) das erste online CHAT-Forum ,Sprechstunde Medizinethik" im Internet.
Nach der Zeugung zum Genetiker?
Keine Zensur, kein Paternalismus, aber Themen und Probleme, die viele, wenn nicht sogar uns alle angehen, ist das Prinzip dieses Chat-Forums. Schon beim ersten Thema geht es heiss her: Die Praeimplantationsdiagnostik (PID) erlaeutert in einem Statement der Bochumer Humangenetiker Prof. Dr. Joerg T. Epplen (Medizinische Fakultaet der RUB). Mit der PID kann man menschliche Blastomere (erste Zellen nach der Eibefruchtung) auf genetische Defekte untersuchen, bevor sich der Embryo in die Uterusschleimhaut einnistet. Doch was tun, wenn Erbschaeden entdeckt werden, und bahnt die PID eventuell Wege fuer (un)ueberschaubare neue Risiken und Konsequenzen?
,Krebs, unheilbar?"
In einer weiteren Sprechstunde mit Prof. Sass und Dr. Rita Kielstein geht es um Patiententestamente und Betreuungsverfuegungen: Wer soll fuer mich medizinische Entscheidungen treffen, wenn ich dazu aufgrund von Krankheit, Alter oder Gebrechen unfaehig bin? Wie will ich, dass fuer mich entschieden wird? Wie genau kann ich das heute schon festlegen? Vorgestellt werden auch medizinische Faelle in ethischer Diagnose, so z.B. ,Wunschkind, oder?" und ,Krebs, unheilbar?"
,Quo vadis Bioethik?"
In der Sprechstunde ,Quo vadis Bioethik?" fragt Prof. Sass das Publikum, was es ueberhaupt von der Bioethikdiskussion halte, welche Ziele und Grenzen es in genetischer Manupulation zu tragen bereit sei, usw. Jeder Netznutzer ist aufgerufen und aufgefordert mitzudiskutieren.