Sprache gegen eingefahrene Höhrautobahnen
Katholische Experten aus dem internationalen deutschen Sprachgebiet -Deutschland, Österreich, Schweiz - trafen sich vom 23. bis 26. Februar 2000 auf Burg Rothenfels bei Würzburg zu einem Workshop "Sprache und Liturgie".
Ziel der Tagung, an der auch der Büchner-Preisträger Arno Stadler teilnahm, war es, eine angemessene Sprachgestalt für den christlichen Gottesdienst der Zukunft zu finden. Als einziger evangelischer Referent hielt der Rostocker Theologe Prof. Dr. Karl-Heinrich Bieritz einen Hauptvortrag zum Thema der Tagung. Seine These: Der Sprache der Gebete, die im Gottesdienst verwendet werden, eignet von ihrem Wesen her eine 'poetische' Qualität. Zur Wirkung gelangt sie dort, wo eingeschliffene Hörgewohnheiten durch ungewohnte, 'deautomatisierende' Bilder und Wendungen
aufgebrochen werden. Zugleich ist auf ihren 'inszenatorischen' Charakter zu achten: Sie beschreibt nicht nur Erfahrungen des Glaubens, sondern schafft einen neuen Wirklichkeitsbezug. Dabei bewegt sie sich in den Bereichen erzählerischer, bildhafter und begrifflicher Sprache. Ein Bericht über die Tagung erscheint demnächst in der Herder-Korrespondenz, Freiburg i. Br.
Klaus-M. Bull
Dr. Klaus-Michael Bull
Theologische Fakultät der Universität Rostock
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