,Naturkatastrophen besser beherrschen lernen'
Nr. 045 / 6. Mai 1998 / mea
Neues Graduiertenkolleg wird eingerichtet
Naturkatastrophen besser beherrschen lernen
Universitaet Karlsruhe auch weiterhin fuehrend in Deutschland
Stuerme, Hagel, Hochwasser, UEberschwemmungen und Sturmfluten: Naturkatastrophen belasten weltweit Mensch, Natur und Wirtschaft. Doch nicht nur Entwicklungslaender, die USA und Japan, auch Europa ist zunehmend betroffen. So entstanden zwischen 1993 und 1995 durch Hochwasser allein in Deutschland Kosten in Hoehe von 1,5 Milliarden Mark, die Schaeden infolge des juengsten Oder-Hochwassers werden auf 630 Millionen Mark beziffert. Im Jahr 1990 verursachten Orkane auf deutschem Boden Schaeden in Hoehe von sieben Milliarden Mark.
Naturkatastrophen besser beherrschen lernen - dieses Ziel verfolgt ein neues Graduiertenkolleg, das an der Universitaet Karlsruhe zum Herbst dieses Jahres eingerichtet wird. Im Blickpunkt steht dabei die gesamte Wirkungskette von der Gefaehrdungsabschaetzung ueber die Prognose des Risikos bis hin zu Massnahmen zur Schadensminderung. Sprecher ist Professor Dr.-Ing. Fritz Gehbauer, Leiter des Instituts fuer Maschinenwesen im Baubetrieb. Beteiligt sind 15 Institute der Fakultaeten fuer Bauingenieurwesen, Informatik, Bio- und Geowissenschaften, Physik, Mathematik und Wirtschaftswissenschaften.
Die Zahl der Graduiertenkollegs an der Universitaet Karlsruhe hat sich damit auf zehn erhoeht, auch weiterhin steht Karlsruhe somit an der Spitze der Technischen Hochschulen in Deutschland.
Interdisziplinaritaet ist gefordert Allen Naturkatastrophen ist gemein, dass es sich dabei um aeusserst komplexe Phaenomene handelt, die nicht durch einfache deterministische und kausale Modelle beschrieben werden koennen. Zudem treten die Ereignisse in der Regel ueberraschend auf, so dass die fuer die Forschung nutzbare Datenbasis zumeist unvollstaendig und ungenau ist. Diese Eigenschaften erschweren sowohl die Gefaehrdungsabschaetzung, die Vorher