Dortmund: Zwei Physikerinnen habilitierten sich
Physik gilt nicht gerade als typisches Frauenfach. Bemerkenswert also, dass die erste Frauen-Habilitation im Fachbereich Physik gleich eine doppelte war: Zum Ende des Sommersemesters wurden Dr. Ute Löw und Dr. Roser Valenti vom Dekan des Fachbereichs Physik, Prof. Dr. H. Keiter die Habilitationsurkunde für Physik überreicht, nachdem beiden Kandidatinnen von internationalen Gutachtern hohe wissenschaftliche Qualifikation bescheinigt worden war und sie im öffentlichen Habilitationsvortrag auch ihre didaktische Qualifikation unter Beweis gestellt hatten. Die Habilitation ist die Lehrbefugnis für Hochschullehrerinnen und -lehrer.
Ute Löw, aus dem schwäbischen Ellwangen, studierte bis zur Promotion in Heidelberg und arbeitete danach an den Universitäten Wuppertal, Dortmund, Frankfurt und zuletzt Köln. Auslandsaufenthalte führten sie ans CERN in Genf, die Boston University und das Brookhaven National Laboratory (USA). Ihr Forschungsgebiet war zunächst die Elementarteilchentheorie, später wechselte sie zur theoretischen Festkörperphysik.
In ihrer Habilitationsschrift befasste sie sich mit Eigenschaften von magnetisch eindimensionalen Substanzen, in denen quantenmechanische Effekte wichtig sind.
Roser Valenti, aus Barcelona, studierte dort bis zur Promotion und ging dann an die University of Florida, bevor sie nach Dortmund kam, wo ihre drei Kinder geboren wurden.
Ihr Arbeitsgebiet ist gleichfalls die theoretische Festkörperphysik und einer der Schwerpunkte ihrer Habilitationsschrift ist die Theorie der optischen Beobachtung magnetischer Ordnungsphänomene. Die bahnbrechenden Experimente dazu wurden in Dortmund in der Arbeitsgruppe von Prof. Dr. Dietmar Fröhlich durchgeführt.
Dr. Valenti forscht inzwischen an der Universität des Saarlandes, wo ihr Mann Physikprofessor ist.
Nähere Information:
Dekan Prof. Dr. Hellmut Keiter, Ruf 0231-755-3502
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