Hörschäden durch Cisplatin
Schwerhörigkeit bei Kindern nach der Behandlung mit Cisplatin, einem häufig verwandten Präparat zur Krebstherapie, ist durch genetische Veränderungen im Enzymhaushalt zu erklären. Dies haben molekularbiologische Untersuchungen der münsterschen Diplom-Biologin Ulrike Peters ergeben. In Anerkennung ihrer Forschungsarbeit wurde die an der Klinik für Phoniatrie und Pädaudiologie der Westfälischen Wilhelms-Universität tätige Wissenschaftlerin jetzt im Rahmen der Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Phoniatrie und Pädaudiologie in Tübingen mit dem diesjährigen Annelie-Frohn-Preis ausgezeichnet.
Der von der Fachgesellschaft und der Annelie-Frohn vergebene Forschungspreis ist mit insgesamt 10.000 Mark dotiert und geht zu gleichen Teilen an Ulrike Peters und Dr. Ulrich Hoppe von der Universität Erlangen-Nürnberg, der für seine Beiträge zur Bestimmung des Hörvermögens mittels auditorisch evozierter Potentiale ausgezeichnet wurde. Die Auzeichnung ist zugleich eine erneute Anerkennung der wissenschaftlichen Leistungen an der Klinik für Phoniatrie und Pädaudiologie der Universität Münster. Denn bereits zum zweiten Mal in Folge geht der Forschungspreis jetzt an diese Klinik.
Die Forschungsergebnisse der münsterschen Preisträgerin stammen aus einem gemeinsamen Forschungsprojekt der Klinik für Phoniatrie und Pädaudiologie, der Klinik für Pädiatrische Onkologie und Hämatologie und dem Institut für Humangenetik der Universität Münster. Ziel der Arbeiten war es, herauszufinden, warum manche Kinder als Folge einer Cisplatin-Therapie eine Hörschädigung erleiden, andere wiederum nicht. Die Vermutung der Wissenschaftler, dass diese Nebenwirkung der Chemotherapie genetisch bedingt sei, hat sich durch den molekularbiologisch erbrachten Nachweis von Veränderungen im Bereich der Antioxidationsenzyme jetzt bestätigt.
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