Über den Wehrunterricht in der DDR
Jena. (15.10.00) In der "factum"-Reihe der Thüringer Landeszentrale für politische Bildung hat Michael Koch, Historiker an der Universität Jena, einen Band über die "Einführung des Wehrunterrichts in der DDR" veröffentlicht. Darin skizziert Koch die Entwicklung der Wehrerziehung in der ehemaligen DDR und analysiert ausführlich die Gründe für diesen merkwürdigen Schritt in der Schulausbildung, der im Rahmen eines jahrgangsübergreifenden Konzepts stattfand - von der Kinderkrippe bis zu Hochschule und Arbeitsleben.
Wehrunterricht gab es ebenso in den meisten anderen Warschauer-Pakt-Staaten und wurde in der DDR - trotz heftiger Proteste der Kirchen - 1978 als Pflichtfach mit zwei Wochenstunden an den Polytechnischen Oberschulen eingeführt. Daneben hatten die Jungen der neunten Klassen im Frühjahr und im Sommer während des Produktionspraktikums insgesamt fünf Tage taktische Übungen im Gelände und Schießübungen mit dem Schnellfeuergewehr zu absolvieren. Kochs 56 Seiten starkes Heft, das auch mit weiterführenden Quellen- und Literaturhinweisen versehen ist, kann kostenlos bei der Landeszentrale für politische Bildung, Bergstraße 4, 99092 Erfurt angefordert werden.
Friedrich-Schiller-Universität
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