Deutschland: Eine unruhige Nation?
Alexander von Humboldt-Stiftung dokumentiert Historikertagung über "Deutsche Umbrüche im 20. Jahrhundert"
Nr. 23 / 2000
Die Deutschen haben im 20. Jahrhundert alle Krisen durchlebt, die dieses Jahrhundert kennzeichnen. Die Jahre 1918, 1933, 1945 und 1989 markieren die wichtigsten Umbrüche in dieser Zeit. Welcher Art waren diese Umbrüche? Was haben sie gemeinsam? Wie ging und geht die deutsche Geschichte nach diesen Umbrüchen weiter? Mit diesen Fragen beschäftigt sich das Buch "Deutsche Umbrüche im 20. Jahrhundert", das jetzt im Böhlau Verlag in Köln erschienen ist. Der von Dietrich Papenfuß und Wolfgang Schieder herausgegebene Band fasst die Ergebnisse einer Fachtagung zusammen, zu der die Alexander von Humboldt-Stiftung im vergangenen Jahr fast 100 renommierte Historiker und Politikwissenschaftler aus 22 Ländern nach Deutschland eingeladen hatte.
"Zweimal waren es die Deutschen, die, fahrlässig beim ersten, vorsätzlich beim zweiten Mal, einen verheerenden Weltkrieg auslösten. Nicht weniger als viermal änderte sich in Deutschland in diesem Jahrhundert das politische System. Jeder Systemwechsel hatte weitreichende gesellschaftliche, wirtschaftliche, rechtliche und kulturelle Folgen, sowohl für die Deutschen selbst als auch für ihre europäischen Nachbarn. Eine unruhige Nation, die erst am Ende dieses Jahrhunderts zur Ruhe zu kommen scheint", schreibt der Ehrenpräsident der Alexander von Humboldt-Stiftung, Professor Reimar Lüst, im Vorwort des Buches. Auf über 600 Seiten fasst der Band 40 Aufsätze zusammen, die aus internationaler Perspektive die deutschen Krisen- und Umbruchjahre beleuchten.
(verantwortlich: Dr. Georg Schütte, Grundsatzabteilung, Tel.: 0228/833-118, Fax: 0228/833-216, E-Mail: sch@avh.de)
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