Im Widerstreit der Diskurse
Jean-François Lyotard und die Idee der Verständigung im Zeitalter globaler Kommunikation
FRANKFURT. Der 1998 verstorbene französische Philosoph Jean-François Lyotard steht im Mittelpunkt einer zweitägigen internationalen Konferenz an der Goethe-Universität am 27. und und 28. Oktober. Lyotard wurde einem breiten Publikum als Vordenker der Postmoderne bekannt. Unter dem Motto Im Widerstreit der Diskurse. Jean-François Lyotard und die Idee der Verständigung im Zeitalter globaler Kommunikation setzen sich zwölf Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler mit verschiedenen Aspekten seines Denkens auseinander. Im Vordergrund steht Lyotards philosophisches Vermächtnis: die These eines unvermeidlichen Widerstreits zwischen unterschiedlichen Diskurstypen, sozialen Ordnungen und Kulturen. Diese These hatte der Autor vor knapp zwanzig Jahren in seinem gleichnamigen philosophischen Hauptwerk vertreten (Le différend, Paris 1983; dt. Der Widerstreit, München 1987). Sie brachte ihn in scharfen Gegensatz zu den zeitgenössischen Vertretern der Frankfurter Schule wie Jürgen Habermas oder Karl-Otto Apel: sie gehen im Gegensatz dazu davon aus, dass eine argumentative, "konsensuelle" Schlichtung moralischer, sozialer und politischer Konflikte grundsätzlich möglich ist.
Am ersten Tag wird die Widerstreitkonzeption eingehend beleuchtet; am zweiten Konferenztag stehen Beiträge zu sozialphilosophischen Aspekten dieses Ansatzes auf dem Programm.
Veranstalter sind das Institut für Philosophie der Goethe-Universität, das Collège International de Philosophie (Paris) und Dr. Dietmar Köveker, der dort als Programmdirektor tätig ist.
Nähere Informationen: Andreas Niederberger, M.A., Forschungskolleg "Wissenskultur und gesellschaftlicher Wandel", Tel.: 069/798-29056, Fax: 069/798-29070, E-Mail: Niederberger@em.uni-frankfurt.de
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