Prof. Artie Hatzes für Astronomie an die Uni Jena berufen
Jena. (01.12.00) Der Horizont über Texas ist weit, der über Thüringen nicht minder. Zumindest für Prof. Dr. Artie Hatzes, der dort wie hier professionell den Blick gen Himmel richtet. Der Wechsel von Austin nach Jena und Tautenburg bereitete dem 43-jährigen Astronomen aus dem Süden der Vereinigten Staaten zwar einen ziemlichen Kulturschock - vor allem die Sprache macht ihm noch Probleme -, die Arbeitsbedingungen im Freistaat aber empfindet Hatzes geradezu als ideal.
Das kleine, aber feine Teleskop in der Thüringer Landessternwarte Tautenburg und das umfangreiche, über Jahrzehnte gepflegte Archiv bieten für den passionierten Planetenjäger ein exzellentes Equipment. Mit raffinierten Messmethoden detektiert Hatzes Himmelstrabanten außerhalb unseres Sonnensystems. Das funktioniert fast immer nur indirekt, indem Änderungen im Gravitationsfeld der Fixsterne, um die diese Planeten relativ langsam kreisen, in Langzeitmessungen festgestellt werden. Drei solcher extrasolarer Planeten hat Hatzes schon entdeckt, der nächste ist gerade einmal zehn Lichtjahre von der Erde entfernt.
Auch in beruflicher Hinsicht ist der smarte Forscher, der Physik, Astrophysik und Astronomie am California Institute of Technology und an der University of California at Santa Cruz studierte, ziemlich findig: Auf den Job in Jena wurde er über die U.S. Astronomy Society aufmerksam, und seine deutsche Lebensgefährtin bestärkte ihn in der spontanen Idee, nach Jena zu wechseln.
Für Astronomie interessiert sich Artie Hatzes seit dem zwölften Lebensjahr, als zu Weihnachten ein Teleskop auf dem Gabentisch lag. Extraterrestrisches Leben hat er indes in all den Jahren nicht entdecken können. Ohnehin ist er überzeugt: "Leute wie uns, die gibt es wohl nicht so häufig."
Friedrich-Schiller-Universität
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