Zwei Wissenschaftler der Universität Heidelberg mit Leibniz-Preisen ausgezeichnet
Prof. Dr. Eduard C. Hurt aus dem Biochemie-Zentrum Heidelberg erhält drei Millionen Mark, Prof. Dr. Christoph Markschies aus dem Wissenschaftlich-Theologischen Seminar 1,5 Millionen Mark - Rektor Prof. Dr. Jürgen Siebke: "Dass der höchstdotierte deutsche Förderpreis gleich zweimal an Wissenschaftler der Universität Heidelberg verliehen wird, ehrt und freut uns besonders"
Wie die Deutsche Forschungsgemeinschaft heute mitteilte, werden zwei Wissenschaftler der Universität Heidelberg mit dem Leibniz-Preis 2001 ausgezeichnet. Prof. Dr. Eduard C. Hurt aus dem Biochemie-Zentrum Heidelberg erhält drei Millionen Mark, Prof. Dr. Christoph Markschies aus dem Wissenschaftlich-Theologischen Seminar 1,5 Millionen Mark. Rektor Prof. Dr. Jürgen Siebke gehörte zu den ersten Gratulanten. "Dass der höchstdotierte deutsche Förderpreis gleich zweimal an Wissenschaftler der Universität Heidelberg verliehen wird, ehrt und freut uns ganz besonders", sagte Siebke. Die beiden Geehrten "haben außergewöhnliche Leistungen erbracht und mit großem Erfolg dazu beigetragen, die Spitzenposition der Universität Heidelberg in der Forschung auszubauen". Dass die beiden Preisträger so unterschiedlichen Disziplinen wie der Molekularbiologie und der Theologie angehören, "legt Zeugnis für die wissenschaftliche Vielfalt an unserer Universität ab" (Siebke).
Der Molekularbiologe Prof. Dr. Eduard C. Hurt aus dem Biochemie-Zentrum (BZH) der Universität Heidelberg ist 45 Jahre alt. Nach einem Studium der Biologie und Chemie und der Promotion 1984 an der Universität Regensburg arbeitete Eduard C. Hurt im Baseler Forschungslabor von Jeff Schatz. Bereits mit 31 Jahren wurde er 1986 Arbeitsgruppenleiter am Europäischen Labor für Molekularbiologie (EMBL) in Heidelberg. Seit 1995 ist er C4-Professor an der Universität Heidelberg.
Prof. Hurt nimmt einen auch international herausragenden Platz ein
Eduard C. Hurt hat mit seinen Untersuchungen wesentlich zum grundlegenden Verständnis der molekularen Lebensvorgänge in Zellen beigetragen. Vor allem hat er sich mit der Struktur und Funktion von Zellbestandteilen wie Chloroplasten und Mitochondrien beschäftigt. Außerdem hat er versucht, die Entwicklung des Zellkerns und besonders der Kernporen, die aus über vierzig unterschiedlichen Proteinen aufgebaut sind, aufzuklären. Hurts Arbeitsgruppe konnte bislang schon etwa die Hälfte der Proteine identifizieren und in ihrer Funktion beschreiben. Damit nimmt er in diesem Feld der Molekularbiologie einen auch international herausragenden Platz ein.
Seit kurzem hat Prof. Markschies eine Professur für Kirchengeschichte in Heidelberg inne
Der Kirchenhistoriker Prof. Dr. Christoph Markschies aus dem Wissenschaftlich-Theologischen Seminar der Universität Heidelberg ist 38 Jahre alt. Er studierte Evangelische Theologie, Klassische Philologie und Philosophie in Marburg, Jerusalem, München und Tübingen. Nach der Promotion 1991 und der Habilitation 1994, beide in Tübingen, folgte er 1995 einem Ruf auf eine Professur für Kirchengeschichte an der Universität Jena. In den letzten beiden Jahren war er Fellow am Wissenschaftskolleg in Berlin und am Institute of Advanced Studies in Jerusalem. Seit kurzem hat er eine Professur für Kirchengeschichte in Heidelberg inne.
Christoph Markschies hat sich der Kirchengeschichte verschrieben. Im Mittelpunkt seines breitgelagerten Werkes stehen Studien zur Strukturgeschichte des antiken Christentums. Das Besondere seiner Forschungsperspektive ist, die alte Christenheit im Spannungsfeld von Judentum und Griechentum auf der einen und von Ost und West auf der anderen Seite zu untersuchen. Das Verhältnis zwischen westlichem und östlichem Christentum bestimmt wesentlich seine Auseinandersetzung mit Ambrosius von Mailand und mit dessen Trinitätstheologie, was einen neuen Blick auf diesen Kirchenvater und seine Theologie eröffnet. Markschies wirkt mit im Jenaer Graduiertenkolleg "Leitbilder der Spätantike" und im DFG-Schwerpunktprogramm "Römische Reichsreligion und Provinzialreligion"; er hat die Jenaer Hans-Lietzmann-Vorlesungen ins Leben gerufen und ist Projektleiter des Langzeitvorhabens "Griechische Christliche Schriftsteller" der Berlin-Brandenburgischen Akademie.
DFG-Hauptausschuss hatte heute die Preisträger bestimmt
Der Hauptausschuss der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) hatte heute die Preisträger im Gottfried Wilhelm Leibniz-Programm für das Jahr 2001 bestimmt. Elf Wissenschaftler werden mit dem Förderpreis ausgezeichnet. Die Mittel sind für Forschungsarbeiten in einem Zeitraum von fünf Jahren vorgesehen.
Ziel des Leibniz-Programms, das 1985 eingerichtet wurde, ist es, die Arbeitsbedingungen herausragender Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler zu verbessern, ihre Forschungsmöglichkeiten zu erweitern, sie von administrativem Arbeitsaufwand zu entlasten und ihnen die Beschäftigung besonders qualifizierter jüngerer Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler zu erleichtern. Beim Einsatz der Mittel wird den Preisträgern größtmögliche Freiheit eingeräumt.
Aus der Vielzahl der Vorschläge für den Gottfried Wilhelm Leibniz-Preis hat der Nominierungsausschuss der DFG vor allem diejenigen ausgewählt, von denen er sich durch zusätzliche Förderung eine besondere Steigerung der wissenschaftlichen Leistungen verspricht. Die DFG vergibt den Leibniz-Preis aus zweckgebundenen Mitteln des Bundes und der Länder zum sechzehnten Mal. Aus fast 130 Vorschlägen, die unter anderem von wissenschaftlichen Hochschulen, von der Max-Planck-Gesellschaft sowie von bisherigen Preisträgern eingegangen sind, wurden die Preisträger ausgewählt.
Rückfragen bitte an:
Prof. Dr. Eduard C. Hurt
Tel. 06221 544173, Fax 544369
e-mail: cg5@ix.urz.uni-heidelberg.de
homepage: http://www.uni-heidelberg.de/zentral/bzh/hphurt.html
Prof. Hurt ist Autor des Forschungsmagazins "Ruperto Carola" der Universität Heidelberg. Seinen Text "Rush-hour im Zellkern" finden Sie unter
http://www.uni-heidelberg.de/uni/presse/RuCa1_98/hurt.htm
Prof. Dr. Christoph Markschies
Tel. 06221 543303, Fax 543623
e-mail: Christoph.Markschies@urz.uni-heidelberg.de
homepage: http://theologie.uni-hd.de/personalpages/markschies.html
oder
Dr. Michael Schwarz
Pressesprecher der Universität Heidelberg
Tel. 06221 542310, Fax 542317
michael.schwarz@rektorat.uni-heidelberg.de
Weitere Informationen:
http://www.uni-heidelberg.de/zentral/bzh/hphurt.html
http://www.uni-heidelberg.de/uni/presse/RuCa1_98/hurt.htm
http://theologie.uni-hd.de/personalpages/markschies.html