Physik-Fachverbände tagen in Hamburg
Vom 20. bis 22. 3. 2001 halten die Fachverbände Extraterrestrische Physik, Umweltphysik sowie Strahlenphysik und Strahlenwirkung im Kongreßzentrum Hamburg (CCH) ihre Jahrestagung ab. Diese Fachverbände repräsentieren die Bereiche der Deutschen Physikalischen Gesellschaft, die die Physik der Natur um uns (einschließlich des nahen Weltalls) und menschliche Eingriffe hierauf zum Thema haben.
Die Extraterrestische Physik (EP) wird in mehreren Sitzungen.fast das ganze Sonnensystem abdecken, von der Sonne selbst über die inneren und äußeren Planeten (und deren Monde) bis zu den Asteroiden und Kometen. Auch der erdnahe Weltraum und dessen Vermessung durch die neuartige ESA-Satellitenmission mit den vier Cluster-Satelliten wird besprochen werden. Ein zentraler Vortrag wird sich mit dem Einfluß des Weltraums auf unsere Umwelt befassen (M. Kallenrode, Uni Osnabrück).
Im Bereich Umweltphysik (UP) wird es über 60 Beiträge zu den Themen Atmosphäre und Klima, Agrar- und Bodenphysik, Hydrosphäre und Aerosole geben, sowie über zugehörige Laboruntersuchungen, Modellierung und Datenauswertung. Ein wichtiger Aspekt umweltphysikalischer Arbeiten ist die Erfassung von Umweltparametern mittels Satellitenmessungen, was alleine eine umfassende, globale und synoptische Überwachung unserer Umwelt erlaubt. Ein zentraler Vortrag wird sich mit Isotopentechniken zur Erforschung der Physik und Chemie der Atmosphäre beschäftigen (T. Roeckmann, MPI für Kernphysik, Heidelberg).
Die Strahlenphysik/Strahlenwirkung (ST) wird Sitzungen zu den Themen Radioökologie, Strahlenmesstechnik und biophysikalischer Strahlenwirkung abhalten. Bei der Radioökologie wird es Beiträge zur Migration von Radionukliden in Böden und zur Datierung mittels Radionukliden geben. Beiträge zur Meßtechnik werden sich mit dem natürlich radioaktiven Edelgas Radon beschäftigen, das in der Umwelt und in Häusern ein erhebliches Lungenkrebsrisiko darstellen kann. Bei der Strahlenwirkung werden die Beiträgen von molekulare Strahlenwirkungen auf das Genom über Tumortherapie mit schweren Ionen bis zu Beobachtungen zur Strahlenkarzinogenese nach Tschernobyl in Belarus reichen. Ein Übersichtvortrag wird mögliche Langzeit-Konsequenzen des Einsatzes von Geschossen aus abgereichertem Uran im Kosovo zum Thema haben (H. G. Paretzke, GSF, Neuherberg).
Weitere Einzelheiten finden sich im Internet (www.copernicus.org/AEF/hamburg2001.html). Veranstalter der Tagung ist die Arbeitsgemeinschaft Extraterrestrische Forschung (AEF).
Kontakte:
EP: Prof. Dr. W. Baumjohann baumjohann@oeaw.ac.at
UP: Prof. Dr. W. Roether wroether@physik.uni-bremen.de
ST: Priv. Doz. Dr. H. G. Paretzke paretzke@gsf.de
Tagungsorganisation: akrichter@copernicus.org
Weitere Informationen:
http://www.copernicus.org/AEF/hamburg2001.html