Winzigster Web-Server ging in Betrieb
Handy kann jetzt für Telesupport genutzt werden
(11.07.01) Moderne Handys können nicht nur zum Versenden von SMS genutzt werden. Die neuen Internet-fähigen WAP-Handys ermöglichen neben Spaß auch die Übertragung wichtiger technischer Parameter. Dass letzteres machbar ist, haben jetzt belgische Diplomanden an der FH Aalen bewiesen. Sie nahmen mit ihren Betreuern an der Aalener Hochschule "einen der kleinsten Java- und HTML-fähigen Web-Server der Welt" in Betrieb, erklärt Prof. Dr. Uwe Berger.
Der Aalener Mechatroniker erforscht in seinem Automatisierungslabor die Möglichkeiten, wie Maschinen aus der Ferne überwacht und gewartet werden können. Für dieses so genannte Telesupport könnten auch WAP-Handys geeignet sein, lautete Bergers These, da WAP (Wireless Application Protocol) eine Übertragung von textbasierten Internet-Seiten auf das Handydisplay ermöglicht. In ihrer Abschlussarbeit haben nun Pieter Van den Kerckhove und Francis De Weirt, die von der Katholischen Hochschule Sint-Lieven kommen, die Möglichkeiten untersucht und eine preiswerte Lösung für das Telesupport entworfen. In ihrer Arbeit "Entwicklung und Programmierung eines Telediagnosesystems für Automatisierungseinrichtungen mit dem Wireless Application Protocol für Handydisplays" verwendeten die belgischen Studenten einen käuflichen Web-Server (STINI) der Firma Dallas Seminconductors. Es gelang ihnen, den winzigen Web-Server, der mühelos in ein Brillenetui passt, für die Integration mit einer Automatisierungszelle in Betrieb zu nehmen.
Vom Ergebnis ist Prof. Berger mehr als erfreut. "Im Vergleich zur bisher im Automatisierungslabor für Personalcomputer entwickelten Diagnosesoftware läßt die STINI-Anwendung zwar nur eine vereinfachte Funktionalität zu, jedoch ist jetzt mittels eines normalen WAP-Handys eine drahtlose Fernüberwachung an Automatisierungsgeräten möglich", fasst Berger zusammen.
Außerdem hat die Aalen-Sint-Lievener Entwicklung den Vorteil, dass der STINI wesentlich billiger ist als ein üblicher PC-basierter Web-Server. Berger hofft nun darauf, dass der Prototyp über anschließende Diplomarbeiten weiter entwickelt wird. Als nächstes werden in seinem "Virtuellen Maschinenlabor", das den Zugriff auf Versuchsstände der Automatisierungstechnik über das Internet ermöglicht, Pilotanwendungen untersucht.
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