Premiere: Uni und FH bilden gemeinsam Lehrer für Berufskollegs aus
Bildungsministerium fördert kooperatives Modellprojekt in Münster mit 2 Millionen Mark
Düsseldorf, 16. Juli 2001. Startschuss für das erste Modellprojekt zur Reform des Lehramtsstudiums: Das nordrhein-westfälische Bildungsministerium hat den gemeinsamen Modellversuch "Kooperative Lehramtsausbildung für die Sekundarstufe II mit beruflichem Schwerpunkt" der Westfälischen Wilhelms- Universität Münster und der Fachhochschule Münster genehmigt. "Dieses innovative, interessante Studienangebot wird dazu beitragen, den bestehenden Mangel an Berufskolleglehrern zu mildern," sagte Bildungsministerin Gabriele Behler. Das Ministerium fördert das Modellvorhaben mit rund 2 Millionen Mark.
Entscheidendes Reformelement dieses Modellvorhabens ist sein kooperativer Ansatz. Erstmals bieten eine Universität und eine Fachhochschule gemeinsam einen Lehramtsstudiengang an. Die Universität übernimmt bei der Ausbildung der künftigen Berufskolleglehrerinnen und -lehrer die allgemeinbildenden Fächer und den erziehungswissenschaftlichen Anteil, die Fachhochschule jene in den beruflichen Fachrichtungen. Die Absolventen haben hervorragende Einstellungschancen an beruflichen Schulen fast aller Fachrichtungen.
Die Uni Münster bietet das Prüfungsfach Erziehungswissenschaften und die kombinierbaren Unterrichtsfächer Biologie, Chemie, Deutsch, Englisch, Mathematik, Physik, Religionslehre (evangelisch oder katholisch) und Sport an. Die beruflichen Fachrichtungen Bautechnik, Chemietechnik, Elektrotechnik, Gestaltungstechnik und Maschinentechnik einschließlich der Fachdidaktik bestreitet die FH Münster. Das Lehrangebot in Ernährungs- und Hauswirtschaftswissenschaft tragen die FH Münster und die Uni Münster gemeinsam.
Studienabschluss ist die Erste Staatsprüfung für das Lehramt der Sekundarstufe II. Die Regelstudienzeit beträgt einschließlich eines obligatorischen Praxissemesters und der Prüfungszeit neun Semester. Innovativ sind die Praxisanteile: Ein Vorpraktikum von 13 Wochen ist ebenso verpflichtend wie ein Praxissemester von 22 Wochen sowie Schulpraktika. Der Studienbetrieb soll ab dem Wintersemester 2001/ 2002 aufgenommen werden.
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