Wie die Raumfahrt unser Bild von der Erde verändern kann
Wissenschaft im Rathaus: Wie die Raumfahrt unser Bild von der Erde verändern kann
Weltraumforscher Gerhard Thiele spricht zur Shuttle Radar Topography (SRTM) Mission
Im Februar 2000 startete die amerikanische Raumfähre Endeavour zu ihrem 14. Flug in den Weltraum. An Bord: Sechs Astronauten und ein state-to-the-art Radarinterferometer. Die Herausforderung: die Neuvermessung der Erde. Die Shuttle Radar Topography Mission war ein internationales Gemeinschaftsprojekt an dem die USA, Deutschland, Italien und Japan beteiligt waren. Elf Tage lang tasteten Radarstrahler die Erdoberfläche ab, an Bord der Endeavour wurde eine Datenflut aufgezeichnet, die 15 000 CDs füllen würde. Mehr als zwei Jahre wird die Auswertung der Daten noch dauern, dann wird ein dreidimensionales digitales Modell unserer Erde mit zuvor unerreichter Auflösung vorliegen.
Gerhard Thiele (European Space Agency - ESA), schildert aus einem sehr persönlichen Blickwinkel, wie Raumfahrt das Bild, das wir uns von unserem Heimatplaneten machen, verändern kann.
Ort des Vortrags: Plenarsaal des Rathauses, Dr. Külz-Ring 19
Zeit des Vortrags: 20. September 2001, 19 Uhr
Gerhard Thiele nahm vom 11. bis 22. Februar 2000 als Spezialist an der STS-99 Mission teil. Die sogenannte Shuttle Radar Topography Mission (SRTM) hatte das Ziel, die erste dreidimensionale digitale Karte der Erdoberfläche nahezu im Originalmaßstab herzustellen. Gerhard Thiele wurde im August 1998 Mitglied des Europäischen Astronauten Corps der European Space Agency (ESA), die ihren Sitz am Europäischen Raumfahrtzentrum in Köln hat.
Er wurde 1953 in Heidenheim-Brenz geboren, ist verheiratet und hat vier Kinder. 1972 machte er das Abitur, danach studierte er Physik in München und Heidelberg, wo er auch promovierte. Thiele ist Mitglied der Deutschen Physikalischen Gesellschaft, der American Geophysical Union sowie des Weltraumforums Aachen.
Die Reihe "Wissenschaft im Rathaus" wird gemeinsam vom Max-Planck-Institut für Physik komplexer Systeme (MPI-PkS), der TU Dresden und der Stadt Dresden veranstaltet. Nähere Informationen: Uta Gneiße (MPI-PkS)
Telefon (03 51) 8 71 11 05
Dresden, 12. September 2001
Mathias Bäumel