Frauen, hört auf zu rauchen!
Tabak-Präventions-Preis 2001 an Bundesministerin Ulla Schmidt
Berlin (ek) - Im Rahmen der "Europawoche gegen den Krebs" wurde heute, am 12. Oktober 2001, der erste Tabak-Präventions-Preis des Internationalen Netzwerks Frauen gegen Tabak (INWAT) verliehen. Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt erhielt diesen Preis als Ermutigung, sich mit Nachdruck für gesundheitspolitische Maßnahmen einzusetzen, die sich als wirksam in der Tabakprävention erwiesen haben. "Machen Sie das Thema Frauen und Rauchen zu Ihrem Anliegen!" forderte Professor Dr. Sabine von Kleist, Vorstandsmitglied der Deutschen Krebshilfe, die den Preis im Rahmen einer Pressekonferenz an Ministerin Schmidt überreichte.
Immer mehr Frauen rauchen. Wenn ihr Zigarettenkonsum nicht gestoppt wird, dann werden in Zukunft immer mehr Frauen an den Folgen des Tabakverbrauchs sterben. Gegen diese erschreckende Tatsache muss dringend etwas unternommen werden. "Jede dritte Frau greift zur Zigarette, und gerade unter den jüngeren Frauen steigt der Raucheranteil rapide an", berichtete Professor Dr. Ulrike Maschewsky-Schneider, geschäftsführende Direktorin des Instituts für Gesundheitswissenschaften der Technischen Universität Berlin. Die Gründe für den Griff zur Zigarette sind vielfältig: Frauen rauchen in Stress-Situationen, weil sie nicht an Gewicht zunehmen wollen oder weil sie das Rauchen für ein Symbol der Emanzipation halten.
Die lange Latenzzeit zwischen Rauchbeginn und Auftreten der ersten Gesundheitsschäden täuscht viele Menschen über die Gefahren des Nikotinkonsums hinweg. "Wir Frauen haben ein Netzwerk geknüpft, um die Öffentlichkeit besser zu informieren und das Thema Tabakprävention in den Köpfen der Entscheidungsträger zu verankern", betonte Dr. Martina Pötschke-Langer vom Deutschen Krebsforschungszentrum als Vertreterin des Internationalen Netzwerks Frauen gegen Tabak (INWAT). "Dazu soll auch der Tabak-Präventions-Preis beitragen, der in diesem Jahr erstmals verliehen wird."
Rauchen ist verantwortlich für eine Vielzahl von Erkrankungen. Dazu gehören neben Krebs auch Herz-Kreislauf-Krankheiten und chronische Atemwegserkrankungen. Rauchende Schwangere gefährden ihr ungeborenes Kind: Neugeborene Kinder von rauchenden Müttern haben eine geringere Lungenkapazität, sie entwickeln bereits im Kindesalter häufig Asthma und leiden später vermehrt unter Konzentrationsschwäche, Aggressivität, Sprachstörungen und Hyperaktivität.
Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt betonte in ihrer Dankesrede die Bedeutung der Krebsvorbeugung: "Eines der besten Mittel gegen Krebs ist die Prävention. Die meisten Lungenkrebsfälle sind auf das Rauchen zurückzuführen. Lungenkrebs ist daher ein vermeidbares Leiden." Sie betonte, dass der Preis für sie eine Ermutigung sei, sich künftig noch stärker für das Thema Nichtrauchen einzusetzen.
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Infokasten: Frauen und Rauchen
Die Zahl der Raucherinnen nimmt in Deutschland stetig zu. In den Jahren 1990/92 und 1998 führte das Robert-Koch-Institut Gesundheitsbefragungen in den neuen Bundesländern durch, die folgende Ergebnisse erbrachten: Der Anteil der Zigarettenraucherinnen in Ostdeutschland stieg in der Altersgruppe zwischen 30 und 40 Jahren von 33,7 auf 43,8 Prozent und in der Altersgruppe von 40 bis 50 Jahren von 14,3 auf 27 Prozent. Nach einer aktuellen repräsentativen Umfrage liegt der Anteil rauchender Frauen in Ost- und Westdeutschland zusammen bei knapp 30 Prozent.
Weitere Informationen:
http://www.krebshilfe.de