ISAR - Automatisiertes Röntgenprüfverfahren
Wissenschaftler werden am 24. Oktober 2001 in Mainz mit dem Joseph-von-Fraunhofer-Preis 2001 ausgezeichnet.
Dr. Randolf Hanke, Thomas Wenzel und Dr. Ulf Haßler aus dem Fraunhofer-Institut für Integrierte Schaltungen IIS-A in Erlangen entwickelten das System zur Radioskopie ISAR, das frisch gegossene Aluminiumräder im Takt der Produktion überprüft. "Für das Prüfverfahren haben wir einen speziellen Filteralgorithmus entwickelt," erklärte Dr. Hanke, der Leiter des Entwicklungszentrums für Röntgentechnik EZRT in Fürth. "Er macht das System fast unabhängig vom Vorwissen über das zu prüfende Objekt." Um z. B. Fehler zu erkennen, sind keine Referenzbilder und keine exakte Prüfposition notwendig. Das beschleunigt sowohl den Einlern- als auch den Prüfvorgang. Das Alurad wird nach der Fertigung von einem Teleskoparm in die Röntgenanlage befördert. 20 bis 30 Röntgenaufnahmen liefern unterschiedliche Ansichten des Rades. Die Bilder werden innerhalb von einer fünftel Sekunde in vier Schritten ausgewertet. Nur die für die Prüfung relevanten Ausschnitte wählt das System aus. Mit der reduzierten Datenmenge wird ein Gutbild des Rades berechnet. Die Differenz von Gut- und Schlechtbild liefert ein Fehlerbild. Durch Vergleichen und Bewerten dieser Bilder kann entsprechend der Vorgaben des Herstellers aussortiert werden.
ISAR läuft bereits in mehreren Gießereien und wurde im Jahr 1999 von BMW und Audi als Prüfsystem zugelassen. "Weitere Aufträge bilden nun die Grundlage für eine Firmengründung," so Dr. Hanke.
Mit ISAR lassen sich, insbesondere in metallischen Teilen wie Autoräder, Gussfehler schnell und verlässlich aufspüren.
Dafür werden die Wissenschaftler am 24. Oktober, anlässlich
der Fraunhofer-Jahrestagung in Mainz, mit dem Fraunhofer-Preis 2001 ausgezeichnet.