Jury vergibt exklusive Filmpreise für Naturspots
Werbefilm-Wettbewerb für Natur fand großen Anklang
Erster Preis: "Kopierer - Natur ist nicht kopierbar" -
Sieger-Spots werden in der ZDF-Umweltsendung gezeigt
Freiburg/Bonn, 24. Oktober 2001: Das Bundesamt für Naturschutz (BfN) veranstaltete gemeinsam mit dem Kommunikationsverband (Bonn) und der Ökomedia (Freiburg) in diesem Jahr den ersten bundesweiten Naturschutzwettbewerb für Naturfilmspots. "spots for nature" prämiert TV- oder Kino-Spots, die bei jungen Menschen für Natur werben sollen. Ziel des Wettbewerbs war die Produktion von Naturfilmspots in der Art und Gestaltung von Werbefilmen. Hier standen diesmal nicht Autos, Weichspüler und Schokoriegel im Mittelpunkt, sondern die Natur im weites-ten Sinne. Mitmachen konnten alle, die eine Kamera bedienen können - vom Profi bis zum Hobbyfilmer. Die Preisverleihung findet beim internationalen Festival der Umweltfilmfestivals "ecomove" am 2. Dezember in Berlin statt. Das ZDF wird in seiner Umweltsendung die Sieger-spots zeigen.
Einstimmig war die Jury, die mit hochkarätigen Persönlichkeiten der deutschen Film- und Werbewirtschaft und der Umweltbewegung besetzt war, der Meinung, dass dieser Wettbewerb ein großer Erfolg war. Das BfN wurde dringend gebeten, das Projekt fortzuführen und entsprechend weitere Kooperationspartner und Sponsoren zu suchen.
Auf der Jury-Sitzung - während der Ökomedia in Freiburg - wählte die Jury aus der Vielzahl der Einsendungen vier erste Preise und mehrere Förderpreise. Bei der Preisauswahl wurde darauf geachtet, dass die jeweiligen Macher gezielt gefördert werden und ihre Profession weiter ausbauen können.
Kategorie Jugend:
1. Preis: "Naturschutz verbindet" von Philippe Stalla, Langenfeld (NRW) gewinnt die Teil-
nahme an einem Seminar nach Themen-Wunsch beim Europäischen Fortbildungsinstitut für Film & Fernsehen
Kommentar Jury: Ein von Jugendlichen gemachter Spot - aufbauend auf einer vorhandenen, jedem bekannten Situation mit einer überraschenden Wendung
Förderpreis: "Fässer und BSE" von André Kressin, Marcel Huckert (beide 12 Jahre), Lübeck
(SH) gewinnen einen Besuch bei einer Aufzeichnung bei Fritz Egner oder Michael Schanze und ein damit verbundenes Moderatoren-Coaching, zudem erhalten sie einen Sonderförderpreis vom Bundesverband Jugend und Film
Förderpreis: "Destroy" von der AG Video der Elly-Heuss-Realschule, Ulm (BW) gewinnt ein Inhouse Coaching für Zeichentrick durch Jo Huschert, Bundesverband der AV
und Filmproduzenten (SPIO)
Kategorie Amateure:
1. Preis "Umweltschutz macht Spaß" von Cederik Schober und Matthias Friedrichs,
Idstein (HE) gewinnt "Filmequipment" im Wert von 3.500 DM.
Kommentar Jury: Frisch interpretierte Art, den Fehler eines anderen wieder gut zu machen
Förderpreis: "Kein Baum in Sicht" von Flasspöhler / Thiesbrummel / Pollmann, Münster(NRW), Das Team gewinnt die Teilnahme an einem BfN-Workshop auf der
Insel Vilm/Rügen (15. - 19.4.2002) für drei Personen
Kategorie Nachwuchs:
1. Preis: "Kaugummi - Wassersparen" von Claudia Eustergerling und Sascha Dörp,Aachen (NRW). Das Team gewinnt ein Schnupperwochenende beim ZDF für
zwei Personen
Kommentar Jury: Der Zuschauer wird in der Bildersprache auf eine falsche Fährte gelockt - dramaturgisch führt das Ergebnis zu Umweltschutz
Förderpreis: "Naturestation 2 - The only place" von André Schneider, Berlin (BE); Das Team
gewinnt ein einmonatiges praxisorientiertes Praktikum im Filmhaus Berlin
Förderpreis: "Save Nature" von Eugen Kuschnir, Rheinbach (NRW). Das Team gewinnt einen Vorlesungstag vor Ort in Film und kreativer Kommunikation vor Ort durch ein Mitglied des Art Director Clubs Deutschland e.V.
Kategorie Profis:
1. Preis: "Kopierer" von Reiner Krausz, Frankfurt, (HE) gewinnt einen Überraschungspreis der Berlinale (Internationalen Filmfestspiele Berlin)
Kommentar Jury: Gute Idee, die keiner Worte bedarf
Eine "Lobende Erwähnung" der Jury erhielten außerdem folgende Beiträge "Chill Out" von Reiner Krausz, Frankfurt, (HE) und "Eimer" von Volker Kuntzsch, Berlin (BE)
Hintergrund zum Wettbewerb "spots for nature":
Unter jungen Leuten gilt Umwelt- und Naturschutz nicht gerade als hip. Appelle ans grüne Gewissen und Begriffe wie Umweltethik wirken in der Spaß- und Freizeitgesellschaft eher abtörnend. "spots for nature" versucht, die in die Jahre gekommene Öko-Bewegung für Jugendliche wieder attraktiv zu machen, um so den Naturschutz mit dem Lebensgefühl der Jugend zu verbinden. Gefragt waren Aussagen wie Naturschutz macht Spaß, Naturschutz ist cool. Nicht gesucht waren: schockierende Bilder und sarkastische Botschaften.
"spots for nature" soll dazu beitragen, Natur bei Jugendlichen als "In"-Marke, als coolen Trend und Identifikationsobjekt einzuführen", erklärte BfN-Präsident Prof. Hartmut Vogtmann. Bei 80 Prozent der Jugendlichen seien TV- und Kinospots die beliebteste Werbeform, daher habe man sich beim diesjährigen Naturschutz-21-Wettbewerb für dieses Medium entschieden und einen eigenen Filmwettbewerb kreiert.
Mitglieder der Jury
Vorsitz: Fritz Egner, Fernsehmoderator "Die witzigsten Werbespots der Welt" - sat1; Volker Angres, Leiter der ZDF-Redaktion "Umwelt"; Barbara Auer, Schauspielerin; Prof. Hans Beller, Professor für Film an der Staatlichen Hochschule für Gestaltung Karlsruhe; Prof. Hans Joachim Berndt, Filmhaus - Film- und Fernsehproduktion GmbH Berlin, Kommunikationsverband, Bonn; Ina Brandt, Bundesverband Jugend und Film e.V (BJF); Dr. Sigrid Faltin, Filmemacherin, AG-DOK, Ökomedia; Heinz-Joachim Herrmann, Ge-schäftsführer Konferenz der Landesfilmdienste; Jo Huschert, Präsident des Bundesverbands Film- und AV-Produzenten; Dieter Kosslick, Chef der Berlinale (vorher Filmstiftung NRW); Steffen Kuchenreuther, Präsident der Spitzenorganisation der Filmwirtschaft (SPIO) und des Hauptverbands deutscher Filmtheater (HDF); Prof. Dr. Ernst Lantermann, Direktor des interdisziplinären Wissenschaftlichen Zentrums für Umweltsystemforschung an der Universität Kassel; Prof. Dr. Franz Stollenwerk, Professor für Videoproduktionstechnik an der FH Köln; Alfred Thorwarth, Leiter der Umweltredaktion WDR a.D.; Gundolf Thurm, Bundessprecher der BUNDjugend im Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland; Hubert Weinzierl, Präsident Deutscher Naturschutzring (DNR)