Menschenleben - Menschenwürde: Internationales Symposium in Bochum
Wo beginnt das menschliche Leben? Wo endet es? Kaum eine Frage wurde in junger Zeit so vielfältig und intensiv diskutiert wie die nach den Eingriffen des Menschen in Menschenleben und -würde. Großbritannien hat therapeutisches Klonen legalisiert, die Niederlande die Sterbehilfe, und die Stammzellenforschung ist das heißeste Eisen der Wissenschaft heute. Aktueller denn je ist daher der Anlass für das Symposium "Menschenleben - Menschenwürde" am 2. und 3. November 2001 in Bochum.
Bochum, 25.10.2001
Nr. 318
Menschenleben - Menschenwürde
Internationales Symposium in Bochum
Wissenschaft und die Frage nach den Grenzen des Lebens
Wo beginnt das menschliche Leben? Wo endet es? Kaum eine Frage wurde in junger Zeit so vielfältig und intensiv diskutiert wie die nach den Eingriffen des Menschen in Menschenleben und -würde. Großbritannien hat therapeutisches Klonen legalisiert, die Niederlande die Sterbehilfe, und die Stammzellenforschung ist das heißeste Eisen der Wissenschaft heute. Aktueller denn je ist daher der Anlass für das Symposium "Menschenleben - Menschenwürde" am 2. und 3. November 2001 in Bochum (Gastronomie im Stadtpark, Klinikstr. 41-45, 44791 Bochum). Die Veranstalter, Prof. Dr. Walter Schweidler (Institut für Philosophie der RUB), Prof. Dr. Herbert A. Neumann (St. Elisabeth-Hospital Bochum), die Konrad-Adenauer-Stiftung e. V. und die Deutsche Hospiz Stiftung, haben namhafte Referenten eingeladen, die das komplexe Thema aus verschiedenen Perspektiven beleuchten werden.
Pressekonferenz zur Eröffnung
Zum Auftakt des Symposiums findet eine Pressekonferenz statt am Freitag, 2. November 2001, 11.00 Uhr in den Räumen der Landespressekonferenz Düsseldorf. Gesprächspartner dort sind Prof. Dr. Wolfram Höfling, Universität zu Köln, Prof. Dr. Walter Schweidler, Ruhr-Universität Bochum, und Eugen Brysch, M. A., Geschäftsführender Vorstand der Deutschen Hospiz Stiftung.
Grenzen ergründen
Die biomedizinische Technik schreitet rasant voran: Sie bietet immer mehr Möglichkeiten, Leben zu verlängern, zu erhalten oder gar zu erschaffen. Damit wächst jedoch die Kluft zwischen dem, was die Medizin kann und was sie darf. Die Teilnehmer des Bochumer Symposiums versuchen, Grenzen des Menschseins zu ergründen: den Lebensanfang (Workshop 1), das Lebensende (Workshop 3) sowie Grenzen des Menschseins in der Intensivmedizin (Workshop 2, alle Workshops finden am 3.11. statt). Abgerundet wird das Programm durch Plenarvorträge: So fragen die Referenten z. B., wer die Grenzen des Lebens definiert (2.11., ab 15 h) und welche Dimensionen der Menschenwürde es gibt ("Globalisierung der Forschung - Regionalisierung der Ethik? Zur universalen Dimension der Menschenwürde", 3.11., 11 - 13 h). Vollständiges Programm s. u.
Weitere Informationen
Prof. Dr. Walter Schweidler, Institut für Philosophie der Ruhr-Universität Bochum, GA 3/136, Tel. 0234/32-22722, E-Mail: walter.schweidler@ruhr-uni-bochum.de, Internet: http://homepage.ruhr-uni-bochum.de/Walter.Schweidler/
Programm
Freitag, 2. November 2001
14.00 Uhr, Eröffnung und Begrüßung: Prof. Dr. Dietmar Petzina, Rektor der Ruhr-Universität, Johannes Freiherr Heeremann, Vorsitzender der Deutschen Hospiz Stiftung, Dr. Norbert Lammert, MdB, Stellvertretender Vorsitzender der Konrad-Adenauer-Stiftung
14.30 Uhr, Einführungsstatement: Zur Analogie des Lebensbegriffs und ihrer bioethischen Relevanz, Prof. Dr. Walter Schweidler, RUB
15.00 Uhr, Plenarvorträge: Wer definiert die Grenzen des Lebens?
Thema: Definiert das Gesetz den Menschen? Prof. Dr. Wolfram Höfling, Universität zu Köln, Prof. Dr. Reinhard Merkel, Universität Hamburg, Moderation: Dr. Johannes Christian Koecke, Konrad-Adenauer-Stiftung
Thema: Definiert ein Organ den Menschen? Prof. Dr. Alan Shewmon, University of California Los Angeles, Prof. Dr. Hans-Bernhard Wuermeling, Emeritus Universität Erlangen, Moderation: Prof. Dr. Herbert A. Neumann, St. Elisabeth Hospital Bochum
Thema: Sind alle Menschen Personen? Prof. Dr. Dieter Birnbacher, Universität Düsseldorf, Prof. Dr. Dr. Robert Spaemann, Emeritus Universität München, Moderation: Prof. Dr. Walter Schweidler, RUB
Samstag, 3. November 2001
9.00 Uhr, parallele Workshops
Workshop 1: Grenzen des Menschseins: Lebensanfang - Menschenleben - Zellenleben?
Embryonen und embryonale Stammzellen: biologische und ethische Differenzierungen, Prof. Dr. Rolf Heumann, RUB,
Zellen - Organe - Lebewesen: Stufen des Lebensbegriffs, PD Dr. Kristian Köchy, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften
Was definiert den Anfang des Menschen? Die Frage nach dem Embryo, PD Dr. Nikolaus Knoepffler, Institut Technik-Theologie-Naturwissenschaften, München
Leitung: Prof. Dr. Linus Geisler, Mitglied der Enquete-Kommission "Recht und Ethik der modernen Medizin" des Deutschen Bundestages
Workshop 2: Grenzen des Menschseins: Intensivmedizin - Lebensqualität in Grenzzuständen: Medizinische und ethische Kriterien.
Zur Eigenart des apallischen Syndroms: Prinzipien der neurologischen Frührehabilitation nach erworbenen zerebralen Schäden, Dr. Wolfgang Schlaegel, Dr. Berthold Lipp, Therapiezentrum Burgau
Leitung: Prof. Dr. Heinz Laubenthal, St. Josef-Hospital Bochum
Workshop 3: Grenzen des Menschseins: Lebensende - "Selbstbestimmter Tod" und Menschenwürde
Die Aufgabe der Palliativmedizin, Prof. Dr. Herbert A. Neumann, St. Elisabeth Hospital Bochum
Fremdbestimmte Selbstbestimmung - Aktive Sterbehilfe als "Lebenshilfe" für ein unwürdiges Gesundheitssystem, Eugen Brysch, M. A., Geschäftsführender Vorstand Deutsche Hospiz Stiftung
Leitung: Prof. Dr. Michael Zenz, RUB
Ab 11.00 Uhr, Plenarvorträge und Diskussion: Globalisierung der Forschung - Regionalisierung der Ethik? Zur universalen Dimension der Menschenwürde
The Cannibalism Analogy. And the Consequences some Japanese draw from it, Prof. Dr. William LaFleur, University of Pensylvania
Menschenwürde: Transkulturell oder kulturrelativ? Prof. Dr. Hans-Martin Sass, Georgetown University/RUB
Dimensionen und Quellen der Menschenwürde, Prof. Dr. Josef Seifert, Internationale Akademie für Philosophie, Liechtenstein
Moderation: Peter Schilder, Frankfurter Allgemeine Zeitung
13.00 Uhr, Schlusswort: Prof. Dr. Herbert A. Neumann, St. Elisabeth Hospital Bochum
Weitere Informationen:
http://homepage.ruhr-uni-bochum.de/Walter.Schweidler/