Überalterung - eine Herausforderung für die Finanzpolitik
Eine der größten Herausforderungen für die künftige Finanzpolitik in nahezu allen Industrieländern ist die Überalterung der Bevölkerung. Mit dieser Problematik befasst sich ein von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördertes Projekt am Lehrstuhl für Finanzwissenschaft der Universität Würzburg.
Das von Prof. Dr. Hans Fehr geleitete Projekt zielt darauf ab, die Konsequenzen der demographischen Entwicklung für Märkte und staatliche Budgets aufzuzeigen und daraus Empfehlungen unter anderem für die Finanz-, Sozial-, Arbeitsmarkt- und Einwanderungspolitik zu entwickeln.
Die quantitative Analyse erfolgt auf der Grundlage eines dynamischen Gleichgewichtsmodells vom so genannten Auerbach/Kotlikoff-Typ. Dies ermöglicht laut Prof. Fehr eine detaillierte Abbildung der demographischen Strukturen. Gleichzeitig werde mit dem Modell die volkswirtschaftliche Dynamik aus den einzelwirtschaftlichen Entscheidungen von Haushalten und Unternehmen abgeleitet.
Gegenüber den bisher vorliegenden Arbeiten seien vor allem zwei Erweiterungen hervorzuheben: Erstens soll ein auf mehrere Länder anwendbares Simulationsmodell entwickelt werden, mit dem man studieren kann, wie sich die Veränderung der nationalen Bevölkerungsdynamik auf andere Staaten überträgt. Zweitens sollen die Wanderungsbewegungen aus ärmeren Nationen in die Industrieländer modelliert werden, um die Folgen unterschiedlicher Einwanderungsszenarien zu erfassen.
Erste Ergebnisse dieses DFG-Projekts mit dem Namen "Quantitative Analyse von Bevölkerungsentwicklung und langfristiger Finanzpolitik in der OECD" werden voraussichtlich Ende 2002 vorliegen.
Weitere Informationen: Prof. Dr. Hans Fehr, T (0931) 31-2972, Fax (0931) 888-7129, E-Mail:
hans.fehr@mail.uni-wuerzburg.de