In Diplomarbeit Grenzschichten abgesaugt
Was eigentlich ist eine Grenzschichtabsaugung? Wenn Werner Ruf von seiner Diplomarbeit erzählt, gerät er gegenüber Laien schnell in Erklärungsnöte. Denn eben die Methode der Grenzschichtabsaugung verwendete der Student des Maschinenbaus an der FH Aalen, um festzustellen, inwieweit damit die Leistung moderner Windkraftanlagen gesteigert werden kann. Am Ende seiner Diplomarbeit konnte Ruf einen Leistungszuwachs von ganzen zehn Prozent nachweisen. "Das ist im Hinblick auf die zu erwartende Energiefördermenge von Windkraftanlagen eine ganze Menge", zeigt sich Betreuer Prof. Dr. Winfried Waidmann von Rufs Arbeit beeindruckt.
Was also passiert bei einer Grenzschichtabsaugung? "Über eine speziell perforierte Flügeloberfläche werden turbulente Luftschichten ins Innere des Flügels geleitet", erklärt Werner Ruf bereitwillig. "Indem diese turbulenten Grenzschichten des Flügels abgesaugt werden, verringert sich der Strömungswiderstand des Rotorblattes", beschreibt er den Zusammenhang zwischen den Flügeloberflächen von Windkraftanlagen und ihrem Leistungsvermögen weiter.
Ruf führte seine Experimente mit seinem neuartigen Rotorblatt an einer Versuchswindkraftanlage des Fachbereichs Maschinenbau an der FH Aalen durch. Doch nicht nur auf Rotorflügel, sondern auch auf Tragflächen von Flugzeugen wird die Methode der Grenzschichtabsaugung angewendet und intensivst erforscht. "In der Grenzschichtabsaugung liegt für künftige Flugzeuggenerationen ein beträchtliches Potenzial zur Treibstoffeinsparung", ist sich Prof. Waidmann sicher.
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Prof. Dr. Waidmann
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