Jenaer Erdbebenforscher in Beirat des Deutschen Komitees für Katastrophenvorsorge berufen
Jena (21. 12. 01) Der bekannte Jenaer Geophysiker Prof. Gerhard Jentzsch ist in den Wissenschaftlichen Beirat des Deutschen Komitees für Katastrophenvorsorge (DKKV) berufen worden. Das DKKV befasst sich mit den Auswirkungen von Katastrophen aller Art und versucht, die Folgen solcher Katastrophen zu mindern. Es berät die Bundesregierung sowie staatliche und nichtstaatliche Organisationen bei Maßnahmen der Katastrophenvorsorge. Im Beirat arbeiten Experten der unterschiedlichsten Fachrichtungen zusammen: Neben Geophysikern findet man dort Geologen, Geographen und Mediziner sowie Fachleute aus den Feuerwehren und vom Technischen Hilfswerk.
Prof. Jentzsch ist ein angesehener Experte auf den Gebieten Vulkanismus und Erdbebenforschung. Seit mehr als zehn Jahren befasst er sich aus geophysikalischer Sicht mit Naturkatastrophen. So erforschte er mit seinen Mitarbeitern unter anderem die Vulkane Merapi in Indonesien, Galeras in Kolumbien und Mayon auf den Philippinen. Auch mit der Erdbebengefährdung der deutschen Kernkraftwerke hat sich der Wissenschaftler befasst. Außerdem gehört er dem Arbeitskreis zur "Erarbeitung von Kriterien zur Auffindung eines nuklearen Endlagers in Deutschland" des Bundesumweltministeriums an. Seit er in Jena lehrt, erforscht er auch die Erdbeben, die häufig in Ostthüringen und im Vogtland auftreten. Der Normalbürger spürt davon freilich so gut wie nichts: Die meisten der Beben erreichen auf der Richterskala lediglich den Höchstwert 3.
Weitere Informationen: Friedrich-Schiller-Universität Jena, Institut für Geowissenschaften, Lehrstuhl für Angewandte Geophysik, 07740 Jena, Prof. Dr. Gerhard Jentzsch, Tel. (0 36 41) 94 86 60, Fax: (0 36 41) 94 86 62, E-Mail: jentzsch@geo.uni-jena.de