Stadtsprache von Soest
Dr. Christian Fischer vom Institut für Deutsche Philologie, Abteilung Niederdeutsche Sprache und Literatur, der Universität Münster ist für seine Doktorarbeit über "Die Stadtsprache von Soest im 16. und 17. Jahrhundert" mit dem Agathe-Lasch-Preis der Stadt Hamburg ausgezeichnet worden. Überreicht wurde der mit 5.000 Mark dotierte Preis in der Hansestadt vom Hamburger Wissenschaftssenator Dr. Jörg Dräger.
Fischer ist an der Abteilung Niederdeutsche Sprache und Literatur der Universität Münster als wissenschaftlicher Mitarbeiter in dem von Dr. Robert Peters geleiteten Forschungsprojekt "Atlas frühmittelniederdeutscher Schreibsprachen" beschäftigt. In seiner Dissertation hat er die Soester Stadtsprache im 16. und 17. Jahrhundert, insbesondere den Wechsel von der mittelniederdeutschen Schreibsprache zum Neuhochdeutschen untersucht. In der Preisbegründung wird diese Arbeit als "hervorragender Beitrag zur Modernisierung des historischen Stadtsprachenentwicklung" gewürdigt.
Der "Agathe-Lasch-Preis" der Freien und Hansestadt Hamburg wird vergeben für herausragende Leistungen eines Nachwuchswissenschaftlers auf dem Gebiet der norddeutschen Sprachforschung. Der Preis erinnert an die 1879 geborene Germanistin Agathe Lasch, die 1923 als erste Professorin an die gerade gegründete Hamburger Universität berufen wurde. Agathe Lasch wurde 1934 von den Nationalsozialisten gezwungen, ihre akademische Karriere aufzugeben. Sie zog nach Berlin und wurde 1942 deportiert. Ihre Spur verliert sich in den nationalsozialistischen Vernichtungslagern.