Verwaltungshandeln bei umstrittenen Großvorhaben - eine sozialpsychologische Perspektive
Am 8. Januar 2002 hielt PD Dr. Dieter Beck seine Antrittsvorlesung an der Deutschen Hochschule für Verwaltungswissenschaften Speyer
An der Deutschen Hochschule für Verwaltungswissenschaften Speyer gibt es einen neuen Privatdozenten. Nach dem erfolgreichen Abschluss seines Habilitationsverfahrens hielt Diplom-Psychologe Dr. Dieter Beck am 8. Januar 2002 in feierlichem Rahmen seine Antrittsvorlesung als Privatdozent an der Hochschule.
In seiner ausführlichen Würdigung ging der Rektor der Hochschule, Univ.-Professor Dr. Rudolf Fisch, auf den wissenschaftlichen Werdegang Becks ein und zeigte sich sichtlich stolz auf seinen Habilitanden. Nach seinem 1982 mit dem Diplom abgeschlossenen Studium der Psychologie und Betriebswirtschaft in Saarbrücken hat Beck 1990 in Konstanz mit einer Arbeit zum Thema Kooperation und Abgrenzung promoviert. Seit 1992 ist er an der DHV Speyer und am Forschungsinstitut für öffentliche Verwaltung tätig. In der Domstadt hat er sich einen Namen gemacht u.a. durch seine maßgebliche Mitarbeit am Projekt Auestraße und in der Steuerungsgruppe Stadtkonzeption.
Seine Forschungsschwerpunkte liegen u.a. in der Sozialpsychologie des Verwaltungshandelns, bei Entscheidungsprozessen in der öffentlichen Verwaltung, im Verwaltungshandeln als soziale Interaktion, in der Kleingruppenforschung, in der Interaktionsanalyse von Gruppenprozessen und in den Beziehungen zwischen Gruppen in Organisationen.
In seiner Antrittsvorlesung im Auditorium Maximum der Hochschule beleuchtete Beck vor zahlreichen Gästen, die teilweise eigens aus der Schweiz angereist waren, die schwierige Lage der öffentlichen Verwaltung, wenn sie zwischen übergreifenden regionalen Interessen und den Interessen der dadurch unmittelbar Betroffenen vermitteln muss.
Nach einer allgemeinen Einführung in die Problematik stellte Beck zwei unterschiedlich verlaufende öffentliche Anhörungen aus dem Bereich des Umweltschutzes vor. An ihrem Beispiel zeigte er mit modernen Methoden der Verhaltensanalyse wiederkehrende Grundmuster im Verhalten Gegnern und Befürwortern von Vorhaben sowie der öffentlichen Verwaltung auf. Dabei verdeutlichte er, wie man sich auf der Grundlage praktischer sozialpsychologischer Theorien und Methoden auch als Beteiligter oder Beobachter ein eigenes Bild von der verborgenen emotionale Eigendynamik entsprechender Situationen machen kann.
Hieraus leitete Beck sein besonderes Anliegen ab: Er vermittelte den Zuhörern, wie sich aus sozialpsychologischer Sicht konflikthafte und emotionsgeladene Prozesse durch besseres Verständnis konstruktiv gestalten lassen.
Unmittelbar nach der Antrittsvorlesung verlieh der Rektor Beck feierlich seine Ernennungsurkunde.
Den musikalischen Rahmen der Veranstaltung übernahmen der Chor sowie das Salon-Orchester der Hörerschaft, die mit mehreren Einlagen brillierten. Der Abend klang dann mit dem ebenfalls vom Hörerschaftschor vorgetragenen 'Pfälzer-Lied' von Eduard Jost bei Brezeln und Wein gemütlich aus.