Kein Thema mehr? Deutlicher Rückgang universitärer Lehrangebote zur DDR-Geschichte - Pressekonferenz
Das Lehrangebot zur DDR-Geschichte ist auf den vergleichsweise niedrigen Stand von 1990 zurückgegangen. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie des Instituts für Hochschulfor-schung an der Universität Halle-Wittenberg. Im Auftrag der Stiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur wurde das Lehrangebot zwölf ausgewählter Universitäten in Ost- und West-deutschland seit 1990 untersucht.
Die Themenkarriere der DDR in der akademischen Lehre, so ein Ergebnis, zeigte zunächst eine fast lineare Aufwärtsbewegung bis Mitte der 90er Jahre, die sich danach massiv umkehrte.
Eine ergänzende Totalerhebung an allen deutschen Universitäten für die Jahre 2000 bzw. 2001 ergab, daß das Thema DDR nur noch an 34 der 88 deutschen Universitäten eigenständig in der Lehre vertreten ist. Rund die Hälfte dieser Angebote sind in den fünf ostdeutschen Bundesländern und Berlin zu verzeichnen.
Neben der regionalspezifischen Analyse informiert die Studie über thematische Schwerpunkte, methodische Kontexte und Fächerpräsenzen der Lehrveranstaltungen.
Die Stiftung Aufarbeitung und HoF Wittenberg laden zu einer Pressevorstellung der Studie ein.
Datum: Dienstag, 22. Januar 2002
Uhrzeit: 11 Uhr
Ort: Senatssaal der Humboldt-Universität zu Berlin, Unter den Linden 6, Berlin-Mitte
Die Studie wird präsentiert von:
Prof. Dr. Reinhard Kreckel, Direktor HoF Wittenberg
Dr. Peer Pasternack, HoF Wittenberg, Autor der Studie
Prof. Dr. Bernd Faulenbach, Uni Bochum, stellv. Vorstandsvors. der Stiftung Aufarbeitung
Zugleich wird die Projektpublikation präsentiert:
Peer Pasternack: Gelehrte DDR. Die DDR als Gegenstand der Lehre an deutschen Universitäten 1990 - 2000. Unter Mitarb. v. A. Glück, J. Hüttmann, D. Lewin, S. Schmid und K. Schulze. HoF Wittenberg, Wittenberg 2001, 136 S. ISBN 3-89472-179-0. Euro 5,-.
Bezug bei: HoF Wittenberg, Collegienstr. 62, 06886 Wittenberg, eMail institut@hof.uni-halle.de
Weitere Informationen:
http://www.hof.uni-halle.de