Geisteswissenschaft im Dialog: Bergbau - Es geht nicht nur um Kohle!
Ihren ersten Diskussionsabend im Jahr der Geowissenschaften widmet die Veranstaltungsreihe "Geisteswissenschaft im Dialog" dem Thema Bergbau, das weit mehr als die kontrovers diskutierte Stellung der deutschen Kohle umfasst. Bergbau war und ist mit gesellschaftlicher, wirtschaftlicher und ökologischer Entwicklung eng verknüpft. Am 28. Februar will "Geisteswissenschaft im Dialog", die Veranstaltungsreihe der UNION DER DEUTSCHEN AKADEMIEN und der WISSENSCHAFTSGEMEINSCHAFT GOTTFRIED WILHELM LEIBNIZ, zu einem offenen Dialog anregen zwischen Vertretern der Geistes- und Naturwissenschaften mit Repräsentanten aus Wirtschaft, Kultur und anderen Bereichen des öffentlichen Lebens über die historische und aktuelle gesellschaftliche Bedeutung des Bergbaus und seine Leistungen.
Der Steinkohlenbergbau ist, neben dem Bergbau auf Braunkohle, (Kali-)Salze, auf Steine, Erden und auf Industrieminerale nur Teil eines Wirtschaftszweiges, der eine nachhaltige Rohstoffversorgung sichert. Eine störungsfreie Deckung des Rohstoffbedarfs ist notwendig für eine sichere Energieversorgung und zugleich Basis industrieller Aktivität.
Nachhaltige Entwicklung und Klimaschutz sind heute gesellschaftlich akzeptierte Leitziele. Das verändert auch die Rahmenbedingungen des Kohlebergbaus für die Unternehmen, die Beschäftigten und die Politik. International gewinnen effiziente Kohle-(Heiz-)Kraftwerke als Übergangstechnologien zur Solarenergiewirtschaft an Bedeutung. Die Exportmärkte für diese Technologien werden noch wachsen, während gleichzeitig im Rahmen eines Klimaschutzprogramms der Kohleeinsatz deutlich reduziert werden soll.
Eine Kulturentwicklung der Menschheit ohne Bergbau ist undenkbar. Das Streben nach fortschrittlicher Umweltgestaltung und höherer Lebensqualität aber wirft zunehmend Probleme einer weltweit spürbaren Lasten- und Wohlstandsverteilung im Bereich des Sozialwesens und der Landschaftsnutzung auf. Um eine nachhaltige Entwicklung auch in einer durch Globalisierung und Liberalisierung geprägten Welt sicherzustellen, muss die europäische Tradition des schonenden Umgangs mit Rohstoffen und das Gleichgewicht von sozialen, wirtschaftlichen und ökologischen Zielen gewahrt bleiben.
An diesem Abend gibt
Prof. Dr. RAINER SLOTTA (Deutsches Bergbau-Museum Bochum) eine Einführung über "Perspektiven und gesellschaftliche Stellung des Bergbaus" und moderiert das Gespräch zwischen
Prof. Dr. FRANZ-JOSEF WODOPIA (Abt. Bergbau und Energiewirtschaft der IG Bergbau, Chemie, Energie, Hannover): "Bergbau und nachhaltige Rohstoffversorgung" und
Prof. Dr. PETER HENNICKE (Wuppertal Institut für Klima, Umwelt, Energie): "Kohle, Klima, nachhaltige Entwicklung im internationalen Kontext".
Die Veranstaltung ist öffentlich, der Eintritt frei. Um Anmeldung wird gebeten.
Termin: Donnerstag, den 28. Februar 2002
Beginn: 19.00 Uhr
Ort: Kunstmuseum Bonn (Auditorium)
Informationen: Dr. Katharina Weisrock
Union der deutschen Akademien der Wissenschaften
Geschwister-Scholl-Str. 2, 55131 Mainz
Tel: 06131/ 218 528-14
E-Mail: weisrock@mail.uni-mainz.de
Weitere Informationen:
http://gidialog.de
http://akademienunion.de
http://wgl.de