Appell an den Bundeskanzler
Die anstehende Novellierung der Approbationsordnung für Ärzte (ÄAppO) hat in der Medizinischen Fakultät der Universität Münster Unverständnis und große Sorge ausgelöst. In einem Brief an Bundeskanzler Schröder wird dieser Unmut zum Ausdruck gebracht und gleichzeitig nachdrücklich eine sinnvolle Änderung angemahnt. Wie aus dem von Studiendekan Prof. Dr. Dr. h.c. Wolfram, Domschke im Namen des Dekanates und der Studierendenschaft verfassten Schreiben hervorgeht, konzentriert sich der Unmut auf die im Rahmen der Novellierung der ÄappO geplante Neuordnung des Prüfungswesens.
Kernproblem sei die geplante Konzentrierung der bisherigen drei Staatsexamina in einer großen Prüfung, die am Ende des Studiums, als nach dem so genannten "Praktischen Jahr" stattfinden soll, heißt es in dem Schreiben an den Bundeskanzler. Lehrende und Studierende befürchten, dass dies dazu führt, dass entweder wegen der intensiven Vorbereitung auf das Abschlussexamen die praktische Ausbildung während des Praktischen Jahres leidet oder aber sich die Studienzeit verlängert, weil nach Absolvierung des Praktischen Jahres noch zusätzliche Zeit für eine adäquate Examensvorbereitung in Anspruch genommen werden muss. "Eine sinnvolle Alternative dazu wäre", so heißt es in dem Brief wörtlich, "die Prüfung des theoretischen Stoffes vor dem Praktischen Jahr, während die Inhalte des Praktischen Jahres wie bisher danach mündlich-praktisch geprüft werden könnten."
Briefe in ähnlichem Wortlaut hat der Studiendekan der Medizinischen Fakultät auch an Ministerpräsident Dr. Edmund Stoiber als derzeitigen Bundesratspräsidenten sowie an Staatssekretär Wolf-Michael Catenhusen und den früheren Bundesbildungsminister Jürgen W. Möllemann gerichtet.
Weitere Informationen:
http://www.uni-muenster.de/DekanatMedizin/