Prof. Dr. Manfred Reichert in Ruhestand verabschiedet
Sie nannten ihn "Speedy", den Professor, der vorzugsweise im Laufschritt die Gänge der Fachhochschule durchmaß. Sie, das sind die Studierenden der Mikro- und Feinwerktechnik an der FH Aalen. Und er, das ist Prof. Dr. Manfred Reichert, der auf einem Festakt an der FH in den Ruhestand verabschiedet wurde. Auf den Schrittmacher, der auch in den Vorlesungen gerne mal aufs Tempo drückt, werden die Studierenden aber in absehbarer Zeit nicht verzichten müssen: Prof. Reichert hat bereits zugesagt, den einen oder anderen Lehrauftrag auch nach seiner Eremitierung wahrzunehmen.
Stolze 60 Semester kann der 65-jährige Professor der Feinwerktechnik an der Schwelle zum Ruhestand vorweisen. Während dieser hat er anerkennenswerte 190 Diplomarbeiten betreut. Und aus so mancher Diplomarbeit sind modernste Geräte entstanden, die sich die FH aus eigenen Mitteln nicht hätte anschaffen können. Reichert saß 24 Jahre im Senat der Fachhochschule und leitete bis von 1976 bis 1997 das Zentrale Praktikantenamt. Hinzu kommen noch 16 weitere Jahre als Fachbereichsleiter der Mikro- und Feinwerktechnik.
Reichert, der sein Studium der Elektrotechnik in Stuttgart absolvierte und dort auch promoviert wurde, war bis 1972 bei Bosch Siemens Haushaltsgeräte in Gingen beschäftigt, bevor er als Professor für Elektrische Steuerungstechnik, Regelungstechnik und Elektrische Antriebe an die FH Aalen berufen wurde.
"Ein besonderes Anliegen war mir die Modernisierung der Labors", erklärt Prof. Dr. Reichert rückblickend auf seine dreißig Jahre währende Tätigkeit an der Fachhochschule. So kam es denn auch, dass unter seinem Betreiben als Dekan des Fachbereichs Mikro- und Feinwerktechnik der erste Computer-Pool an der FH eingerichtet wurde. Seinen Arbeitsschwerpunkt in der Forschung legte Reichert von Anfang an in den Bereich Elektronik und Informatik, "um die Mechatronik stärker an der Mikrocomputertechnik auszurichten." In diesen Fachgebieten gab er sein Wissen auch im Rahmen von Kursen an der Technischen Akademie (heute: Akademie für Berufliche Weiterbildung) an die Industrie weiter.
Alles in allem ein Professor, "der viel verlangt, aber auch viel vermittelt", so der amtierende Dekan des inzwischen in Mechatronik und Optik umbenannten Fachbereichs, Prof. Dr. Ulrich Schmitt. Jemand, der sich stets mit Verve für Exkursionen mit Kollegen in die Industrie eingesetzt habe und langjähriges aktives Mitglied der FH-Sportgruppe sei, könne getrost als "korrekt und menschlich vorbildlich gelten" lobt Schmitt seinen scheidenden Kollegen.