RuBio-Ethik-Forum: Margot von Renesse kommt
Bochum, 11.02.2002
Nr. 47
Politik ins Podium - Margot von Renesse kommt
Nach der Bundestagsentscheidung: Ethische Probleme bleiben
RuBio-Ethik-Forum zur Stammzellforschung
Es sei gefährlich, gerade Wege in einem Labyrinth zu suchen, warnte Margot von Renesse am 30. Januar dieses Jahres, als Vertreterin des vom Bundestag bewilligten fraktionsübergreifenden Antrags auf Import von embryonalen menschlichen Stammzellen unter strengen Auflagen. Sie ist zugleich Vorsitzende der Enquete-Kommission Recht und Ethik in der modernen Medizin, die sich mehrheitlich gegen einen Import ausgesprochen hatte. Die SPD- Bundestagsabgeordnete nimmt am Donnerstag, den 14. Februar 2002 kurzfristig teil an der Podiumsdiskussion "Nach der Entscheidung: Stammzellen - therapeutische Möglichkeiten und ethische Bedenken" (18.00 - 20.00 Uhr, Audi max, Seminarraum 6). Die RuBio-Ethik lädt gemeinsam mit dem Zentrum für Medizinische Ethik der RUB eine breite Öffentlichkeit ein, sich zu informieren und selbst mit den Experten ins Gespräch zu kommen. Die Veranstaltung wird gefördert durch die Gesellschaft für Biochemie und Molekularbiologie (GBM) und die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG).
Speziell für die Medien
Die Medien sind herzlich eingeladen. In der Vortragspause (15.30 - 16.00 Uhr) und vor der Podiumsdiskussion (17.30 - 18.00 Uhr) besteht die Möglichkeit zum Interview mit den Experten.
Hoffen und fürchten
Auch in Deutschland dürfen Wissenschaftler zukünftig an menschlichen embryonalen Stammzellen forschen. Die Entscheidung ist gefallen - doch die ethischen Probleme bleiben. Die einen sehen den Kompromiss als ersten Schritt hin zu einer verbrauchenden Embryonenforschung, die anderen fürchten, dass die beantragten Projekte im Dickicht der Regularien stecken bleiben könnten. Und die nächsten Themen stehen an: therapeutisches Klonen und Präimplantationsdiagnostik. Die Podiumsdiskussion ist Bestandteil des für eine breite Öffentlichkeit organisierten Forums "Nach der Entscheidung: Stammzellen - therapeutische Möglichkeiten und ethische Bedenken".
Experten: Interdisziplinär betrachtet
Neben der Bundestagsabgeordneten Margot von Renesse nehmen am Podium teil: Frau Prof. Dr. Irmgard Nippert (Medizinische Fakultät der Universität Münster) ist Humangenetikerin und arbeitet im Rahmen der Frauengesundheitsforschung. Sie ist Mitglied der Ethikkommission der Bundesärztekammer, Arbeitsgruppe Stammzellforschung. Prof. Dr. Jürgen Hescheler (Medizinische Fakultät Köln) ist Neurophysiologe und Herzspezialist. Er arbeitet an tierischen embryonalen und adulten Stammzellen und hat die Forschung mit menschlichen embryonalen Stammzellen beantragt. Prof. Dr. Christopher Frey gehört der Evangelisch-Theologischen Fakultät an und ist seit langem aktiv im Zentrum für Medizinische Ethik der RUB. Prof. Dr. Reinhard Merkel lehrt Strafrecht und Rechtsphilosophie an der Universität Hamburg und hat sich immer wieder zum Status früher Embryonen auch öffentlich zu Wort gemeldet.
Weitere Informationen
RuBio-Ethik: Dr. Klemens Störtkuhl, Tel.: 0234/32-26246, Fax: 0234/32-06246, Email: Klemens.Stoertkuhl@ruhr-uni-bochum.de
Programm: Vorträge, Podium und öffentliche Diskussion
14.00 Uhr: Prof. Dr. J. Hescheler: Einführung in die Stammzellforschung
14.40 Uhr: Prof. Dr. I. Nippert: Forschung mit menschlichen embryonalen
Stammzellen: Das Für und Wider im internationalen Vergleich
15.20 Uhr: Pause
16.00 Uhr: Prof. Dr. Chr. Frey: Anmerkungen zur ethischen Diskussion über die Forschung mit Stammzellen
16.40 Uhr: Prof. Dr. R. Merkel: Der normative Status früher Embryonen: Lebensgrundrecht - Würdeschutz - Forschungsverbot?
18.00 bis 20 Uhr: Podium und öffentliche Diskussion (Moderation Dr. B. Kruse, Pressestelle der RUB)