Arbeitgeber Kirche: Mitarbeitervertretungsrecht modernisieren
Fünfte Fachtagung zum kirchlichen Arbeitsrecht an der KU soll Vorschläge erarbeiten
Nach der Reform des Betriebsverfassungsgesetzes steht auch im Bereich der Kirchen die Novellierung des Mitarbeitervertretungsrechts bevor. "Dieses ist vom Standard eines modernen Mitbestimmungsrechts noch weit entfernt", erläutert Prof. Renate Oxenknecht-Witzsch, Expertin für kirchliches Arbeitsrecht an der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt (KU). Wie ein modernes Mitbestimmungsrecht in den Kirchen gestaltet sein kann, soll deshalb während der fünften Fachtagung zum kirchlichen Arbeitsrecht am 4. und 5. März 2002 in Eichstätt erarbeitet werden. Die Tagung, zu der mehr als 300 Teilnehmer aus dem Bundesgebiet erwartet werden, wendet sich an Fachleute der evangelischen und der katholischen Kirche, wobei Vertreter der Mitarbeiter wie der Dienstgeber zusammenarbeiten.
"Die Veränderungen in den Unternehmensstrukturen von Caritas und Diakonie haben noch nicht zu einer adäquaten Beteiligung in wirtschaftlichen Angelegenheiten geführt, wie dies im Sinne einer wirklichen Dienstgemeinschaft zu fordern wäre", verdeutlicht Prof. Oxenknecht-Witzsch die derzeitige Situation. Neben der Anpassung europarechtlicher Vorschriften in das Mitarbeitervertretungsrecht sei eine Regelung der Unternehmensmitbestimmung dringend erforderlich. Zusätzlich erforderten die Veränderungen im individuellen Arbeitsrecht auch Änderungen in den Strukturen des Mitarbeitervertretungsrechts. Ziel der Tagung, die von der Fakultät für Soziale Arbeit der KU und von der Fachzeitschrift "ZMV - Die Mitarbeitervertretung" organisiert wird, ist es, die Faktoren zu ermitteln, die für eine moderne Betriebsverfassung der Kirchen von Bedeutung sind.
Die fünfte Fachtagung zum kirchlichen Arbeitsrecht "Zukunft der Mitbestimmung in der Kirche - MVG und MAVO vor der Reform" findet von Montag, 4. März 2002, 14 Uhr, bis Dienstag, 5. März, 13 Uhr, im Alten Stadttheater in 85072 Eichstätt statt. Weitere Informationen: www.zmv-online.de oder Telefon 0761/13 58 93.
Weitere Informationen:
http://www.zmv-online.de