Die Genetik der Taubheit
Professor Karen B. Avraham aus Tel Aviv (Israel) hält Bernard Katz Lecture des Jahres 2002 - Ehrenvorlesung am 28. Februar 2002 an der Universität Heidelberg - Medien sind herzlich eingeladen
Wie Gene die Gehörbildung steuern und wie Störungen oder Mutationen von Genen zur Taubheit führen - diesen Fragen geht Professor Karen B. Avraham auf den Grund. Die Forscherin wird jetzt mit der "Bernard Katz Lectureship" der Alexander von Humboldt-Stiftung ausgezeichnet. Einen ausführlichen Einblick in den aktuellen Forschungsstand gibt Avraham mit ihrem Vortrag "The Genetics of Deafness: A Model for Genomic and Biological Complexity" am Donnerstag, 28. Februar 2002, um 11.15 Uhr im kleinen Hörsaal Pathologie, Im Neuenheimer Feld 220, EG, Raum 12, 69120 Heidelberg.
Laut Avraham gibt es über 100 Gene, die durch Mutationen einen Gehörverlust beim Menschen hervorrufen können. Allerdings seien bisher nur 18 davon isoliert worden. In ihrem Labor an der Universität von Tel Aviv in Israel studiert sie deshalb die molekulare Grundlage der Taubheit und beschäftigt sich mit der Identifizierung neuer Gene, die mit Gehörverlust in Verbindung stehen. Außerdem untersucht sie Mutationen in bereits bekannten Genen und erforscht die biologische Ursache von Taubheit anhand der Funktion von Proteinen.
Die Bernard Katz Lecture
Avrahams Vorlesung wird aus Mitteln der Bert Sakmann-Stiftung finanziert, die die Humboldt-Stiftung verwaltet. Sie steht in einer Reihe von Ehrenvorlesungen, die der Nobelpreisträger Bert Sakmann 1992 mit Mitteln aus seinem Nobelpreis ins Leben rief. Sie soll die Verbindung zwischen Physiologen in Deutschland und Israel stärken und das Werk des Mentors und Lehrers von Bert Sakmann ehren. Mit den Zinserträgen der Stiftung wird jährlich ein junger Wissenschaftler (in der Regel aus dem Fachgebiet Physiologie) aus Deutschland oder Israel gefördert, um im jeweils anderen Land die Bernard Katz Lecture zu halten.
Professor Dr. Karen B. Avraham
"Mit Professor Avraham ehren wir eine vielversprechende Medizinerin", unterstreicht der Generalsekretär der Humboldt-Stiftung, Dr. Manfred Osten. Im vorvergangenen Jahr erhielt Avraham den Hestrin Young Investigators Excellence Price der Israel Society of Biochemistry & Molecular Biology, davor diverse Auszeichnungen und Stipendien in Israel und den USA. Zurzeit arbeitet Avraham an der Sackler School of Medicine der Tel Aviv University, davor forschte sie am NCI-Frederick Cancer Research & Development Center in den USA. Ihren Doktor erhielt die heute 39jährige am israelischen Weizmann Institute in Revohot für ihre Arbeit zum Down Syndrom mit transgenen Mäusen. Zuvor studierte Avraham an der Washington University in den USA.
Die Humboldt-Stiftung
Als führende Organisation zur Förderung ausländischer Spitzenwissenschaftler ermöglicht die Humboldt-Stiftung jährlich über 1800 Forscherinnen und Forschern aus aller Welt eine wissenschaftliche Tätigkeit in Deutschland. Das Humboldt-Netzwerk hält die Verbindung zu über 20 000 Humboldtianern in 130 Ländern langfristig aufrecht.
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