Modellprojekt Mammographie-Screening
Start des Modellprojekts zur Mammographie-Reihenuntersuchung in ausgewählten Gemeinden im Nordwesten Niedersachsens
Oldenburg/Wittmund, den 26. Februar 2002 Der Start des Modells Mammographie-Screening im Regierungsbezirk Weser-Ems ist beschlossene Sache, nachdem die Verbände der niedersächsischen Krankenkassen sowie die Kassenärztliche Vereinigung in Hannover die ausgehandelten Verträge unterzeichnet haben. Damit erhält Niedersachsen das dritte Modell-projekt für eine verbesserte Brustkrebsfrüherkennung in Deutschland - neben den bereits lau-fenden Modellen in Bremen und Wiesbaden. Doch anders als in den beiden Städten soll im Bezirk Weser-Ems die Reihenuntersuchung mittels Mammographie im ländlichen Gebiet erprobt werden. Diesem Zweck dient das eigens dafür gebaute Mammobil, ein Bus mit einge-bauter Röntgenvorrichtung zur Mammographie auf neuestem technischen Standard, der ab April einsatzbereit sein wird.
Ab Mai 2002 werden alle Frauen zwischen 50 und 69 Jahren, die in ausgewählten Gemeinden der Region wohnen, eine schriftliche Einladung zum Mammographie-Screening erhalten. Es handelt sich um die Gemeinden Bockhorn, Samtgemeinde (SG) Esens, Friedeburg, Große-fehn, SG Holtriem, Jever, Langeoog, Sande, Schortens, Spiekeroog, Wangerland, Wangeroo-ge, Westerstede, Wiesmoor, Wittmund und Zetel.
Innerhalb von 18 Monaten wird das Mammobil an verschiedenen Standorten der Region auf-gestellt, sodass die Frauen die Möglichkeit haben, in erreichbarer Nähe die Untersuchung durchführen zu lassen. In den wenigen Fällen, wo eine Mammographie auffällig ist, wird sich eine qualitätsgesicherte Folgediagnostik anschließen. Der Leiter des Modellprojektes Dr. Ge-rold Hecht betont: "Früherkennung bewahrt Leben."
Beantragt wurde das Projekt vom Tumorzentrum Weser-Ems und dessen Vorsitzenden Dr. Hermann Ayke Klasen. Die medizinische Verantwortung hat Dr. Gerold Hecht, niedergelas-sener Radiologe in Wittmund. Organisatorisch übernimmt das Institut OFFIS unter Leitung von Prof. Jensch die Projektabwicklung. Derzeit gibt es in Deutschland keine flächendecken-de Früherkennung von Brustkrebs mittels Reihenuntersuchung. "Sofern die Modellprojekte erfolgreich sind, kann mit der bundesweiten Einführung des Mammographie-Screening ab dem Jahr 2003 gerechnet werden", sagte Dr. Lawrence von Karsa, Leiter der Planungsstelle in Köln, welche die Umsetzung sämtlicher Modellprojekte koordiniert.
Kontakt: Dr. med. Friedrich Hansen, Tel + Fax: 040-4801872; mobil: 0179-2311908