HP-/Intel-Award: Schnelle Rechner helfen RUB-Forschern
Mit neuen Computern im Wert von 30.000 Euro können RUB-Physiker die so genannte schnelle Rekonnexion erforschen. Als eines von weltweit 40 Projekten, davon nur zwei in Deutschland, wurden sie mit dem HP/Intel Itanium Grant Award ausgezeichnet. Die Untersuchungen der Forscher werden unter anderem zum Verständnis des Weltraumwetters beitragen.
Bochum, 27.02.2002
Nr. 64
Polarlichter und den Sonnenwind verstehen
RUB-Physiker erhalten HP/Intel Itanium Grant Award
Schnelle Rechner helfen forschen
Mit neuen Computern im Wert von 30.000 Euro können die RUB-Physiker um Prof. Dr. Rainer Grauer, Dr. Kai Germaschewski (Lehrstuhl für Theoretische Physik I), Dr. Horst Fichtner und Dr. Andreas Kopp (Lehrstuhl für Theoretische Physik IV) die so genannte schnelle Rekonnexion erforschen. Als eines von weltweit 40 Projekten, davon nur zwei in Deutschland, wurden sie mit dem HP/Intel Itanium Grant Award ausgezeichnet. Die Untersuchungen der Forscher werden unter anderem zum Verständnis des Weltraumwetters beitragen.
Wie das Weltraumwetter wird
Als Rekonnexion bezeichnen die Physiker die Umwandlung der Energie magnetischer Felder in Strömungs- und thermische Energie. Die Auswirkungen dieses Prozesses begrenzen die Brenndauer von Plasmen (heißen ionisierten Gasen) in Fusionsreaktoren entscheidend. In Weltraumplasmen beeinflusst die Rekonnexion die Wechselwirkung zwischen dem Sonnenwind - dem Teilchenfluss, der von der Sonne abströmt - und dem Erdmagnetfeld und damit auch das so genannte Weltraumwetter. Das Weltraumwetter macht sich nicht nur durch beeindruckende Polarlichter bemerkbar, es ist auch dafür verantwortlich, dass Satelliten verloren gehen, die weltraum-gestützte Telekommunikation ausfällt und die Energieversorgung gestört wird wie etwa 1989 in Ottawa.
Neue Rechner-Architektur
Die Computer basieren auf dem Intel IA64 Prozessor, der mit seiner neuartigen 64 Bit Architektur den Anforderungen der Computational Physics entgegenkommt. Ihre hohe Rechenleistung ermöglicht es, die komplexen physikalischen Prozesse zu simulieren. Damit werden die Forscher die für den Rekonnexionsprozess wichtige Mikrophysik zu verstehen.
Weitere Informationen
Prof. Dr. Rainer Grauer, Lehrstuhl für Theoretische Physik, Fakultät für Physik der Ruhr-Universität Bochum, 44780 Bochum, Tel. 0234/32-23767, Fax: 0234/14251, Email: grauer@tp1.ruhr-uni-bochum.de