US-Insektenforscher Professor Woodring als Gast in Bayreuth
Ein Spezialist für die hormonelle Regulationen bei Grillen und Bienen, der US-Insektenforscher Prof. Joseph Woodring, hält sich zu einem Forschungsaufenthalt in Bayreuth auf.
Gern gesehen
US-Insektenforscher Professor Woodring
zum fünften Mal zu Gast in Bayreuth
Spezialgebiete: Hormonelle Regulationen bei Grillen und Bienen
Bayreuth (UBT). Mit Prof. Dr. Joseph Woodring hält sich seit Anfang dieses Jahres ein "alter Bekannter" schon zum fünften Mal seit 1994 am Lehrstuhl Tierökologie I der Universität Bayreuth (Prof. Dr. Klaus H. Hoffmann) als Gastwissenschaftler auf. Bis zu seiner Emeritierung im Dezember 2000 war der Bayreuther Gast Full Professor für Zoologie am Department of Biological Sciences der Louisiana State University in Baton Rouge, USA.
Seine wissenschaftlichen Kontakte zu Kollegen in Deutschland gehen bis in die 60iger Jahre zurück, als Prof. Woodring für zwei Jahre als Stipendiat der Alexander-von-Humboldt-Stiftung am Zoologischen Institut der Universität Kiel arbeitete. Zwei Kurzforschungsaufenthalte in Düsseldorf (1989) und Ulm (1991) wurden ebenfalls von der Alexander-von-Humboldt-Stiftung finanziert. Mit einer Einladung an Prof. Woodring als Gastprofessor für 3 Monate an die Abteilung Allgemeine Zoologie der Universität Ulm, wo Prof. Hoffmann zu jener Zeit lehrte, begann eine enge wissenschaftliche Zusammenarbeit zwischen dem US-Forscher und der Arbeitsgruppe von Professor Hoffmann auf dem Gebiet der Regulation der Juvenilhormonbiosynthese von Grillen durch biogene Amine und Neuropeptide, die in den vergangenen Jahren in Bayreuth fortgesetzt werden konnte.
Neben den Grillen zeigt Herr Woodring ein besonderes Interesse an Bienen - seit vielen Jahren ist er ein begeisterter Imker. Dieses Interesse an Bienen führte dazu, dass er in den letzten Jahren zusammen mit Privatdozent Dr. Matthias Lorenz vom Lehrstuhl Tierökologie I der Universität Bayreuth die hormonelle Regulation des Flugstoffwechsels von Bienen, Wespen und Hummeln untersuchte. Im vergangenen Jahr begann Herr Woodring eine Zusammenarbeit mit Privatdozent Dr. Wolfgang Völkl vom Lehrstuhl Tierökologie I zur qualitativen und quantitativen Analyse von Zuckern und Aminosäuren im Honigtau von Blattläusen. Aus allen genannten Forschungsprojekten sind inzwischen mehrere gemeinsame Publikationen in internationalen Zeitschriften hervorgegangen.
Professor Woodring im Labor der Tierökologie
Wie in den USA üblich, scheidet ein Universitätsprofessor nach seiner offiziellen Emeritierung nicht automatisch aus dem Lehrbetrieb aus. So unterrichtet Woodring jeweils im Herbstsemester (August bis Dezember) noch heute die Allgemeine Endokrinologie an der Louisiana State University, während er die übrige Zeit des Jahres zu Forschungszwecken in Bayreuth verbringt. Seit dem vergangenen Jahr werden diese Forschungsaufenthalte in Bayreuth vom Besitzer einer privaten Insektenfarm in Baton Rouge finanziell unterstützt.
Auch seine Ehefrau Hannah Woodring ist in Bayreuth inzwischen zu einer bekannten Person geworden. Als ehemalige Lehrerin an einer Highschool für Kunst und Deutsch gibt sie in Bayreuth nicht nur private Unterrichtsstunden in Malerei und Englisch, sondern nimmt in diesem Jahr auch schon zum vierten Mal an den Oberfränkischen Malertagen teil. In diesem Jahr wurde sie als Mitglied in den Vorstand der Weidenberger Bahnhofsgalerie gewählt.