Der Jupiter als Teilchenbeschleuniger
Forscherteam entdeckt mit der Raumsonde "Cassini" einen Nebel aus neutralem Gas um den Riesenplaneten / Partikel sind bis zu 4000 Kilometer/Sekunde schnell
Das Magnetfeld ist ein sehr wichtiges "Schutzschild" für das Leben auf der Erde. Um zu verstehen, wie es funktioniert, sich verändert oder gar verschwinden kann, muss das Magnetfeld anderer Planeten - zum Beispiel von Jupiter und Saturn - mit Raumsonden erforscht und mit den Ergebnissen von der Erde verglichen werden. Bereits in der Vergangenheit hatten Messungen der Sonden "Pioneer", "Voyager" und "Ulysses" in der Umgebung von Jupiter gezeigt, dass von ihm eine große Anzahl von Ionen und Elektronen ausgehen und sich noch in einem Abstand von mehr als zehn Millionen Kilometer nachweisen lassen. Mit ihren neu entwickelten Sensoren an Bord der Raumsonde "Cassini" konnten jetzt amerikanische und europäische Wissenschaftler, darunter eine Gruppe um Norbert Krupp vom Max-Planck-Institut für Aeronomie in Katlenburg-Lindau, zeigen, dass vom Jupiter energiereiche Neutralteilchen, so genannte Energetic Neutral Atoms (ENAs) ins All emittiert werden (nature, 28. Februar 2002). Diese Daten erlauben es, die Magnetosphäre des Riesenplaneten besser zu modellieren. Zugleich bestätigen die Messergebnisse die Existenz von "Killer-Elektronen", die vom Jupiter quasi mit Lichtgeschwindigkeit kommend tief in die Erdatmosphäre eindringen und die Elektronik von Satelliten zerstören können.
Weitere Informationen:
http://www.mpg.de/pri02/pri0215.htm