Öffentliches Symposium: Soziale Auswirkungen der Gen-Revolution
Die Fakultät für Soziale Arbeit der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt (KU) lädt am Montag, 8. April 2002 ab 18.15 Uhr, zu einem öffentlichen Symposium zu den sozialen Auswirkungen der Gen-Revolution ein. Anlässlich der Verabschiedung von Professor Dr. Heribert Becher sollen in diesem Symposium Ideen, Folgen und Perspektiven der Gen-Revolution gebündelt werden. Dabei soll es bei dieser Veranstaltung weniger um ethische Fragen gehen, sondern um die biotechnologischen, rechtlichen und soziologischen Auswirkungen der sich anbahnenden Entwicklung. "Dies schließt natürlich soziale Folgen ein", so Becher, der an der Fakultät Leiter des Studienschwerpunktes "Soziale Arbeit im Gesundheitswesen" ist.
Mit dem Biophysiker Roland Benz, Professor für Biotechnologie an der Universität Würzburg, und mit dem Juristen und Philosophen Stefan May, Mitarbeiter im Forschungsprojekt "Humangenetik" an der Universität München, hat Becher zwei Referenten gewonnen, die das Thema Gentechnik aus unterschiedlichen Blickwinkeln diskutieren.
Nach dem Vortrag von Prof. Becher zu sozialen Problemen und Betroffenheit wird der Naturwissenschaftler Prof. Benz zu technologischen Möglichkeiten und Wahrscheinlichkeiten der Gentechnik referieren. Dabei stellt er in den Medien oft verwendete Begriffe wie Gentests, Transgene, Mehrfachgene, Chimären oder Klonen im Zusammenhang der Forschung vor.
Die rechtlichen und sozialen Folgerungen dieser Entwicklung sind Thema des anschließenden Vortrags von Stefan May. Der Mitarbeiter am Lehrstuhl des Soziologen Ulrich Beck beleuchtet die Schlagworte der Gentechnik juristisch und soziologisch: Dabei geht es unter anderem um die Fragestellung, welche konkreten Auswirkungen zu erwarten sind. Ein Beispiel sind Gentests, die einerseits die Rechte der Privatsphäre des Einzelnen berühren, aber unter anderem auch Auswirkungen auf Krankenversicherungsverhältnisse haben können. In diesem Zusammenhang will May besonders die Schwierigkeiten der individuellen und der gesellschaftlichen Entscheidungsfindung zur Genetik darstellen.
Die öffentliche Veranstaltung findet im Kollegiengebäude I/Bau A 201 (Ostenstraße 28, Eichstätt) statt.