92. Deutscher Bibliothekartag vom 9. bis zum 12. April in Augsburg
Mit klaren Aufgabenprofilen und benutzerorientierten Konzepten begegnen die Bibliotheken den vielfältigen Herausforderungen der globalisierten Informationswelt -
Unter dem Motto "Die Bibliothek zwischen Autor und Leser" findet vom 9. bis zum 12. April 2002 in Augsburg der 92. Deutsche Bibliothekartag statt. Zur zentralen Arbeits- und Fortbildungstagung der Bibliothekarinnen und Bibliothekare an wissenschaftlichen und Öffentlichen Bibliotheken Deutschlands erwartet die Universitätsbibliothek Augsburg als Gastgeberin des diesjährigen Kongresses rund 2500 Teilnehmerinnen und Teilnehmer, unter ihnen auch etwa 200 Gäste aus Österreich und der Schweiz sowie dem weiteren europäischen Ausland und den USA.
ZUR ERÖFFNUNGSPRESSEKONFERENZ AM DIENSTAG, DEM 9. APRIL, UM 13.30 UHR IM TAGUNGS-CENTER DER MESSE AUGSBURG SIND DIE VERTRETERINNEN UND VERTRETER DER MEDIEN HERZLICH EINGELADEN. NÄHERES DAZU SOWIE ZU WEITEREN PRESSERELEVANTEN TERMINE SIEHE UNTEN, ANHANG 1
Als wichtigstes Diskussionsforum des Berufsstandes wird der Deutsche Bibliothekartag gemeinsam vom Berufsverband Information Bibliothek (BIB) und vom Verein Deutscher Bibliothekare e. V. (VDB) veranstaltet. Beide Verbände, die sich insbesondere der Fort- und Weiterbildung sowie berufspolitischen Themen widmen, repräsentieren gemeinsam rund 9.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter deutscher Bibliotheken und Informationseinrichtungen. In Verbindung mit dem Bibliothekartag hält jeweils auch der Deutscher Bibliotheksverband e. V. (DBV) seine Jahrestagung ab. Im DBV sind die wissenschaftlichen und Öffentlichen Bibliotheken aus der gesamten Bundesrepublik Deutschland vertreten.
RUND 170 VORTRÄGE, 70 ARBEITSSITZUNGEN UND 170 FIRMEN AUF BEGLEITENDER FACHMESSE
Parallel zu dem umfangreichen Kongressprogramm (rund 170 Vorträge in 42 Themenkreisen des Hauptprogramms, etwa 70 öffentliche und interne Arbeitssitzungen) präsentieren ca. 170 Firmen der Bibliotheks-, Buchhandels- und IT-Branche in der begleitenden Fachmesse ihre innovativen Produkte und Dienstleistungen; knapp 40 Präsentationsvorträge runden die Firmenausstellung ab.
Die Veranstaltungen finden auf dem Universitätscampus sowie im Tagungscenter auf dem benachbarten Messegelände statt; die Fachausstellung wird dort in Halle 7 gezeigt.
ROLLE DER BIBLIOTHEKEN IM PUBLIKATIONSPROZESS
Mit dem Motto des 92. Deutschen Bibliothekartages betonen die Veranstalter in diesem Jahr - nach den eher technisch ausgerichteten Schwerpunktthemen der vergangenen Kongresse - verstärkt die Rolle der Bibliotheken und Informationseinrichtungen im gesamten Publikationsprozess sowie die Interdependenz aller an diesem Prozess Beteiligten. Neben den Beschäftigten der Bibliotheken selbst sind dies in erster Linie deren Kunden, die Nutzer also, aber natürlich auch die Informationsproduzenten, d. h. die Autoren und Verlage.
VON DER GEMEINDEBÜCHEREI BIS ZUR STAATSBIBLIOTHEK
Im Programm des Kongresses spiegelt sich die ganze Vielfalt der deutschen Bibliothekslandschaft und des Bibliothekswesens: Aspekte der One-Person-Library in einer kleinen Gemeinde finden ebenso Berücksichtigung wie aktuelle Probleme und Herausforderungen, denen national und international bedeutende Staats- und Universitätsbibliotheken gegenüberstehen.
HERAUSFORDERUNGEN IN EINER GLOBALISIERTEN INFORMATIONSWELT
Der Bogen der im Hauptprogramm behandelten Themen spannt sich von Fragen des Internet und der neuen Medien über brancheninterne und branchenübergreifende Kooperationsmodelle (z. B. Zusammenarbeit mit Archiven und Museen) oder die Präsentation neuer Dienstleistungskonzepte bis hin zu den zunehmend ins Blickfeld rückenden Wettbewerbsaspekten unter den Stichworten "Ranking" und "Qualitätsmanagement". Das wachsende Spektrum der Aufgaben und Anforderungen, mit denen sich die Bibliotheken und ihre Mitarbeiter in Zeiten sinkender öffentlicher Etats in einer globalisierten Informationswelt konfroniert sehen, ist der rote Faden, der sich durch die Vorträge des Hauptprogamms zieht.
Eine kundenorientierte Optimierung des Informations- und Dienstleistungsangebotes und eine klare Profilierung der Bibliotheken im Kreis der Informationsanbieter einerseits sowie eine weitere Intensivierung der nationalen und internationalen Kooperationen in Verbünden andererseits sind unverzichtbare Instrumentarien des modernen Bibliotheksmanagements. Betriebswirtschaftliche Konzepte sind gefragt, mit denen dem enormen Druck der finanziellen Belastungen, die v. a. aus steigenden Lizenzkosten für elektronische Zeitschriften und dem permanenten Investitionsbedarf im Bereich der Informations-Infrastruktur resultieren, begegnet werden kann: Seit der Spagat zwischen Kulturauftrag und Informationsbörse zur alljährlichen finanziellen Zerreissprobe für die Bibliotheken geworden ist, gewinnt die Umsetzung betriebswirtschaftlicher Strategien und Modelle in Bibliotheken aller Größenordnungen an Bedeutung. Der seit Jahren sich vollziehende Strukturwandel, in dem das vom kontinuierlichen Bestandsaufbau gekennzeichnete traditionelle Konzept der Bibliothek durch das der "hybriden Bibliothek" - also dem Nebeneinander von konventioneller (meist gedruckter) und elektronischer, auf Zeit "eingekaufter" Information - abgelöst wird, ist mittlerweile keine Zukunftsvision mehr, sondern die selbstverständliche und gleichzeitig extrem kostspielige Realität. Dass sich der von den neuen Medien eingeforderte Investitionsbedarf nicht auf Hard- und Software beschränkt, sondern zu einem nicht geringen Maße auch die kontinierliche und zunehmend anspruchsvollere Aus- und Fortbildung der Bibliotheksmitarbeiter als Informationsspezialisten einschließt, wird in zahlreichen Veranstaltungen des Kongresses thematisiert.
DIE "INFORMATIONSGESELLSCHAFT" GIBT ES NICHT ZUM NULLTARIF
Die Fokussierung der Fachdiskussionen auf die Positionierung der Bibliotheken im Wettbewerb mit kommerziellen Anbietern und die Erfüllung ihres grundrechtlichen Auftrags der Informationsversorgung der Öffentlichkeit - bezogen auf die gesamte Bandbreite der Nutzergruppen vom Bereich von Forschung und Lehre an den Universitäten, über die Schulen bis hin zum wachsenden Sektor der beruflichen und privaten Fortbildung ("lifelong learning") - zielt schließlich über den fachinternen Diskurs hinaus auf einen intensiven Dialog mit der Ebene der Unterhalts- und politischen Entscheidungsträger. Durch einen Strukturwandel mit Hilfe betriebswirtschaftlicher Steuerungsinstrumente lassen sich zwar Geschäftsabläufe optimieren und Dienstleistungen verbessern. Dennoch bleibt festzuhalten: Die "Informationsgesellschaft" gibt es nicht zum Nulltarif!
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ANHANG 1: PRESSETERMINE
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Dienstag, 9. April 2002
o 13.30 Uhr im Tagungscenter der Messe Augsburg, TC 2.1 (Panorama-Saal):
PRESSEKONFERENZ ZUR ERÖFFNUNG DES 92. DEUTSCHEN BIBLIOTHEKARTAGES mit den Vorsitzenden und Pressesprechern der beiden veranstaltenden Verbände BIB und VDB sowie des DBV
o 15.00 Uhr im Tagungscenter der Messe Augsburg, Foyer:
ERÖFFNUNG DER FACHAUSSTELLUNG mit der Möglichkeit zu einem anschließenden Rundgang in Halle 7.
o 19.30 Uhr in Kongresshalle Augsburg:
OFFIZIELLE ERÖFFNUNG DES 92. DEUTSCHEN BIBLIOTHEKARTAGES in Anwesenheit des Bayerischen Staatsminister für Wissenschaft, Forschung und Kunst, Hans Zehetmair, und mit einem Festvortrag des Präsidenten der Alexander-von-Humboldt-Stiftung, Prof. Dr. Dr. h. c. mult. Wolfgang Frühwald, über "Gutenbergs Galaxis im 21. Jahrhundert. Die wissenschaftliche Bibliothek im Spannungsfeld von Kulturauftrag und Informationsmanagement"; anschließend Empfang im Foyer der Kongresshalle
Freitag, 12. April. 2002
o 14.00 Uhr im Tagungscenter der Messe Augsburg, TC 2.1 (Panorama-Saal):
SCHLUSSVERANSTALTUNG DES BIBLIOTHEKARTAGES MIT EINER PODIUMSDISKUSSION ZUM THEMA "DIE HYBRIDE BIBLIOTHEK: HERAUSFORDERUNG, CHANCE, UTOPIE?" mit Prof. Dr. Walter Eykmann (Vorsitzender des Ausschusses für den Öffentlichen Dienst im Bayerischen Landtag), MinDir. a. D. Dierk Fittschen (Niedersächsischer Landesrechnungshof), Annette Rath-Beckmann (Vorsitzende des VDB), Klaus-Peter Böttger (Vorsitzender des BIB), Dr. Thomas Steinfeld (Süddeutsche Zeitung), Ilona Lehnart (Frankfurter Allgemeine Zeitung) und Dr. Ulrich Hohoff (Ltd. Direktor der Universitätsbibliothek Augsburg); Moderation: Dr. Hermann Leskien (Generaldirektor der Bayerischen Staatsbibliothek München)
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ANHANG 2: WEITERE INFORMATIONEN UND ANSPRECHPARTNER
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Ansprechpartner bei den Veranstaltern:
Annette Rath-Beckmann
Vorsitzende des Vereins Deutscher Bibliothekare e. V. (VDB)
c/o Staats- und Universitätsbibliothek Bremen
Postfach 330160, 28331 Bremen
Tel. 0421/218 2601 oder 0173/514 5634, Fax 0421/218 2614
rathb@suub.uni-bremen.de
Klaus-Peter Böttger
Vorsitzender des Berufsverbandes Bibliothek Information (BIB)
Stadtbücherei Mülheim an der Ruhr
Friedrich-Ebert-Str. 47, 45468 Mülheim an der Ruhr
Tel. 0208/455 4141, Fax: 0208/455 4125
Klaus-Peter.Boettger@stadt-mh.de
Ansprechpartner beim DBV:
Dr. Friedrich Geißelmann
Vorsitzender des Deutschen Bibliotheksverbandes e. V.
c/o Universitätsbibliothek Regensburg
Universitätsstr. 31, 93042 Regensburg
Tel. 0941/943 3901, Fax: 0941/943 3285
friedrich.geisselmann@bibliothek.uni-regensburg.de
Ansprechpartner bei den Organisatoren:
Dr. Ulrich Hohoff
Leitender Direktor der Universitätsbibliotek Augsburg
Vorsitzender des Ortskomitees des 92. Deutschen Bibliothekartages
Universitätsstr. 22, 85159 Augsburg
Tel. 0821/598 5300, Fax 0821/598 5354
ulrich.hohoff@bibliothek.uni-augsburg.de
Ansprechpartner während der Tagung
(Informationen und Terminvereinbarungen für Pressevertreter):
Katharina V. Urch
Universitätsbibliothek Augsburg
Referat Öffentlichkeitsarbeit
Universitätsstr. 22, 86159 Augsburg
Tel. 0821/598 5367, Fax 0821/598 5354
pr@bibliothek.uni-augsburg.de
Weitere Informationen:
http://www.bibliothekartag.de