Nahverkehrspläne: Qualität im Wettbewerb sichern
Beurteilt man den Erfolg einer Tagung an den Reaktionen der Teilnehmerinnen und Teilnehmer, so kann das Fachgebiet Verkehrswesen und Verkehrsplanung in der Fakultät Raumplanung der Universität Dortmund sehr zufrieden sein. Über zweihundert Personen nahmen im März mit großem Engagement auf Zeche Zollern II an der Tagung der "Nahverkehrspläne - Qualitätssicherung und Wettbewerb" teil. Ein wichtiges Fazit: Beim Wettbewerb im Nahverkehr darf nicht um billigste Lösung gehen. Gesucht sind Modelle für die beste Praxis.
Ziel der Tagung war, einen Beitrag zur Bewältigung des Wettbewerbs im öffentlichen Personen-Nahverkehr (ÖPNV) zu leisten und die Nahverkehrspläne zu verbessern. Die Experten der Raumplanung suchten dazu den Erfahrungsaustausch mit den Aufgabenträgern und Verkehrsunternehmen der Region. Beispiele für "best-practice" standen zur Debatte. Rechtliche Fragen und Verfahren der Qualitätssicherung wurden erörtert.
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Reinen Preis-Wettbewerb verhindern
Die Themen der Vorträge spiegelten diesen Anspruch wider:
Anka Derichs von der Uni Dortmund berichtete zum Auftakt über die Ergebnisse des Forschungsprojekts "Anforderungen an die Nahverkehrspläne der 2. Generation", dem sich gute Beispiele aus der Planungspraxis anschlossen. Verschiedene Aspekte der Ausschreibungsverfahren und Qualitätssicherungssysteme wurden im zweiten Teil der Tagung thematisiert.
Um die Qualität der künftigen Nahverkehrspläne zu erhöhen und Ausschreibungen offensiv angehen zu können, wurden in der Podiumsdiskussion Handlungsempfehlungen erörtert. Die Devise lautet: Mindeststandards für die Qualität des öffentlichen Nahverkehrs müssen von den zuständigen Verwaltungen festgeschrieben werden, damit ein reiner Preiswettbewerb verhindert, aber kosteneffiziente Angebotsverbesserungen ermöglicht werden.
Über informelle Gespräche hinaus wurde ein weiterer Informationsaustausch angeregt. Mehrere Ausstellungstafeln über aktuelle Forschungsvorhaben des Fachgebietes rundeten das Angebot für die Tagungsteilnehmer ab.
Erfahrung dokumentiert
Mit der Unterstützung des Ministeriums für Wirtschaft und Mittelstand, Energie und Verkehr NRW konnte somit eine Veranstaltung durchgeführt werden, an der Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen von Aufgabenträgern und Verkehrsbetrieben, von Kommunen und Planungsbüros Gelegenheit zum praxisnahen Erfahrungsaustausch hatten.
Die Beiträge der Tagung können auf der Homepage des Fachgebietes unter www.raumplanung.de/vpl heruntergeladen werden.
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Nähere Information:
Dipl.-Geogr. Anka Derichs, Fakultät Raumplanung, Fachgebiet Verkehrswesen und Verkehrsplanung,
Ruf: 0231-7556032, Fax: 0231-7552269,
Mail: derichs@rp.uni-dortmund.de