Universität Heidelberg ernennt erstmals "Artist in Residence"
Heute ernannt: Prof. Nachum Erlich von der Hochschule für Musik Karlsruhe - Rektor Prof. Dr. Peter Hommelhoff: "Bedeutende Bereicherung für das kulturelle Leben" - "Musikalischer Botschafter der Universität Heidelberg"
Die Universität Heidelberg hat heute erstmals einen "Artist in Residence" ernannt: Prof. Nachum Erlich von der Hochschule für Musik Karlsruhe. "Professor Erlich wird sich zukünftig in Heidelberg verstärkt bei der Gestaltung von Festlichkeiten, in Orchesterschulung, Kammermusik und zahlreichen anderen Projekten engagieren und eine bedeutende Bereicherung für das kulturelle Leben darstellen", sagte Rektor Prof. Dr. Peter Hommelhoff bei der Ernennung. "In seinem großen Wirkungskreis wird Professor Erlich als musikalischer Botschafter der Universität Heidelberg weitere wichtige Impulse setzen" - so der Rektor.
Manche Universitäten in Europa und viele in den USA haben einen oder mehrere "Artists in Residence". Die Idee hat vieles gemeinsam mit der Art und Weise, wie Musiker - zum Beispiel Mozart und Haydn - im 18. Jahrhundert und früher von meist reichen Humanisten oder Kunstfreunden gefördert wurden. "Residence" heißt, dass der Künstler zu einer Institution gehört, er sich dort "zu Hause" fühlt. "Die Universität Heidelberg stellt mit Dankbarkeit fest: Prof. Nachum Erlich ist seit einem Jahr zu Hause in Heidelberg, ganz besonders bei seiner Arbeit mit dem Orchester der Universität" (Hommelhoff).
Als das Orchester sich an Schostakovichs 8. Sinfonie wagte, waren es die Studenten der Klasse von Prof. Erlich an der Hochschule für Musik in Karlsruhe, die bei den Geigen aushalfen. Prof. Erlich engagierte sich bei Proben mit dem Orchester kurz vor dem Konzert, um es zu Höchstleistungen zu motivieren. Für viele im Orchester war diese intensive Probenarbeit ein Höhepunkt im Semester. Nachum Erlichs Begabung, mit jungen Menschen zu arbeiten, überzeugte auch in Heidelberg. Er brachte seine langjährige Erfahrung aus der Zeit seines Wirkens an der weltbekannten "Sibelius Academy" in Helsinki und jetzt als Professor an der Hochschule für Musik nun in Heidelberg ein.
Collegium Musicum der Universität Heidelberg soll auf seinem Erfolgskurs voran gebracht werden
"Als 'Artist in Residence' wird Professor Erlich unser Orchester weiter voran bringen und eine Steigerung seiner Qualität bewirken", sagte Hommelhoff. Erlich werde damit eine Entwicklung fortsetzen, die schon in den vergangenen zwei bis drei Jahren durch große Erfolge gekennzeichnet sei - in Heidelberg, aber auch in Paris, Bergen und Bologna.
Der neue "Artist in Residence" wird in Zukunft einmal pro Semester öffentlich auftreten, als Solist oder mit anderen Musikern in einem Konzert in der Alten Aula. Durch seine Kontakte gelang es, Edward Vanderspar, erste Solo-Bratsche des London Symphony Orchestra, als Solist zu engagieren. Er wird mit Professor Erlich und dem Orchester des Collegium Musicum am 7. Juli 2002 in der Stadthalle unter Leitung von Peter Shannon die "Sinfonia Concertante" von Mozart spielen.
Prof. Erlichs Vita
Nachum Erlich wurde 1959 in Jerusalem geboren. Er begann sein Violinstudium zunächst bei seinem Vater Moshe Erlich, Mitglied des Jerusalem Sinfonieorchesters und setzte es weiter fort bei Prof. Yair Kless, Rubin-Konservatorium in Jerusalem. Von 1975 bis 1981 Meisterschüler am Berner Konservatorium bei Prof. Max Rostal, dem berühmten Ausbilder vieler zeitgenössischer Violinvirtuosen. Abschluss mit dem Konzertdiplom 1981. Zusätzliche Meisterkurse bei Nathan Milstein und Henryk Szeryng, später mehrfache Studien bei Seven Staryk (USA).
Von 1981 bis 1991 Dozent an der Sibelius-Akademie Helsinki. Seit 1991 Professor für Violine an der Musikhochschule Karlsruhe. Umfangreiche solistische, internationale Tätigkeit unter Dirigenten wie Okko Kamu, Moshe Atzmon, Esa-Pekka Salonen, Rudolf Baumgartner, Jukka-Pekka Saraste, Walter Weller und Sergiu Comissiona.
Schwerpunktmäßig auch Kammermusik, dokumentiert durch mehrere Rundfunk-, Fernseh- und CD-Aufnahmen. Regelmäßige Beiträge bei internationalen Festivals. Meisterkurse in Finnland, Italien, Japan und USA. Das Repertoire umfasst außer den gängigen Werken auch selten gespielte Werke vom Barock bis zur Gegenwart.
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