Mehr als 15 Projekte zur Verwirklichung strategischer Ziele
Rektorat schließt Zielvereinbarungen mit Fakultäten und Zentralen Einrichtungen ab / 770.000 Euro für koordinierte Hochschulentwicklung
Die Universität Mannheim hat sich für die kommenden zwölf Monate mehr als 15 Projekte vorgenommen, die zur Verwirklichung ihrer strategischen Ziele beitragen. Das Rektorat der Universität hat dazu Zielvereinbarungen mit den Fakultäten und Zentralen Einrichtungen der Hochschule abgeschlossen. Das Leitungsgremium der Universität unterstützt die Umsetzung der geplanten Maßnahmen mit 770.000 Euro. "Wir verfolgen mit dem Instrument der Zielvereinbarungen so konsequent wie kaum eine andere Hochschule in Deutschland die Umsetzung universitätsweiter, strategischer Vorgaben in allen Bereichen der Universität", betont Rektor Prof. Dr. Hans-Wolfgang Arndt.
Die Universität fördert unter anderem die Etablierung von strukturierten Doktorandenprogrammen in mehreren Fakultäten und unterstützt verschiedene Maßnahmen zur weiteren Verbesserung des Lehrangebotes. Schwerpunkte für die kommenden zwölf Monate sind unter anderem auch die Frauenförderung, die weitere Internationalisierung (Kooperationen in Forschung sowie Studium und Lehre) sowie die Verbesserung der Rahmenbedingungen für die Forschung.
Die Universität Mannheim hat als eine der ersten deutschen Hochschulen bereits 1998 Zielvereinbarungen als zentrales Steuerungsinstrument eingeführt. Sie lehnte sich damit an bewährte Steuerungsmodelle der Privatwirtschaft an. Zunächst in drei Modellfakultäten erprobt, wurde das Instrument inzwischen auf alle Fakultäten und Zentralen Einrichtungen der Hochschule ausgedehnt. Das Prinzip dabei: Das Rektorat legt vor dem Hintergrund seiner mittelfristigen strategischen Ziele Schwerpunkte für die kommende Zielvereinbarungsperiode fest. Die Fakultäten und Einrichtungen können entsprechend ihrer jeweiligen Ziele und Prioritätensetzungen Maßnahmen vorschlagen und verhandeln diese mit dem Rektorat .
"Wir können mit dem Instrument der Zielvereinbarungen sehr gezielt Innovationen anstoßen, die zugleich über alle Einrichtungsgrenzen innerhalb der Universität abgestimmt sind", erklärt Prof. Dr. Walter Oechsler, als Prorektor der Universität Mannheim zuständig für die Entwicklungs- und Strukturplanung der Hochschule. "Das ist der große Vorteil der universitätsweiten Zielvereinbarungen. Wir erreichen damit ein sehr klares, in sich stimmiges Profil der Hochschule."
Ein Beispiel hierfür ist die Einrichtung strukturierter Doktorandenprogramme. Bislang arbeiten die meisten Graduierten über Jahre an ihrer Doktorarbeit, ohne in ein systematisches Ausbildungsprogramm eingebunden zu sein. Mehrere Fakultäten möchten die Ausbildung des wissenschaftlichen Nachwuchses nun verbessern. So haben die Fakultäten für Betriebswirtschaftslehre und Volkswirtschaftslehre bereits im vergangenen Jahr ein gemeinsames Zentrum für wirtschaftswissenschaftliche Doktorandenstudien eingerichtet. Promovierende beider Fakultäten erhalten hier systematisch eine fachwissenschaftlich vertiefte Ausbildung.
Die Fakultät für Rechtswissenschaft prüft, wie sie thematische Schwerpunkte in der Doktorandenausbildung bilden kann, und erwägt eine Beteiligung am wirtschaftswissenschaftlichen Doktoranden-Zentrum. Die Fakultät für Mathematik und Informatik beschreitet einen anderen Weg. Sie bietet ihren Graduierten in einer Sommerschule einen Blick über den Tellerrand des jeweiligen Spezialgebietes. In überfachlichen Veranstaltungen ist die Vermittlung weiterer Qualifikationen geplant, zu Themen wie Patentrecht oder Existenzgründung.
Über alle Fakultäten hinweg verfolgt die Universität die Ziele der Frauenförderung und der Internationalisierung. Alle Fachbereiche der Universität beteiligen sich an einer Befragung von Studierenden sowie Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern: Ziel ist es herauszufinden, welches Interesse und welche Motivation für eine wissenschaftliche Laufbahn insbesondere bei Frauen besteht und wo unter Umständen strukturelle Behinderungen gegeben sind. Auf Grundlage dieser Ergebnisse können künftig gezielte Fördermaßnahmen entwickelt werden, um eine akademische Laufbahn für Frauen an der Universität Mannheim attraktiver machen zu können. Mehrere Fakultäten streben im Feld der Internationalisierung einen Ausbau ihrer Kooperationen in Forschung und Lehre an. Darüber hinaus beteiligen sich alle Fakultäten an der Erarbeitung eines universitätsweit abgestimmten Leistungspunktesystem, das sowohl dem Transfer wie der Akkumulation dienen soll. Es ermöglicht es hiesigen wie ausländischen Studierenden, in Mannheim und im europäischen Ausland erworbene Studienleistungen aufeinander abzustimmen und problemlos miteinander zu verrechnen.
Pilotprojekte einzelner Fakultäten befassen sich darüber hinaus mit dem Einsatz neuer Medien in der Lehre (Fakultät für Betriebswirtschaftslehre), mit der Profilierung des Lehrangebotes durch Einführung von Wahlfächern (Fakultät für Rechtswissenschaft), oder der Einrichtung eines Korrespondenzzirkels "Mathematik und Informatik" zwischen der Universität und Schülerinnen der Klassen 8 bis 10. Mehrere Fakultäten weiten zudem die Bewertung von Lehrveranstaltungen durch Studierende aus.
"Neben unserem Kerngeschäft in Forschung und Lehre sind auch die Service-Leistungen einer Hochschule im internationalen Wettbewerb immer wichtiger", erklärt Prorektor Prof. Oechsler. "Deshalb geben wir auch hier neue Impulse." Das Institut für Sport etwa verstärkte im vergangenen Jahr mit Zielvereinbarungsmitteln sein Wettkampf-Training. Resultat: Die Hochschule verbesserte sich im Hochschul-Medaillenspiegel um mehrere Plätze und hat jetzt die erfolgreichste Wettkampfmannschaft aller deutsche Hochschule ohne Sportlehrerausbildung.
Die Zielvereinbarungen wurden in zwei Gesprächsrunden vorbereitet. In der ersten (November/Dezember 2001) ging es um die Ergebnisse der letztjährigen Zielvereinbarungen und die Vorstellungen zu den neuen Zielvereinbarungen; in der zweiten Gesprächsrunde wurden die konkreten Vorschläge diskutiert. Das Rektorat gab hierauf sein abschließendes Votum zum Gesamt der Zielvereinbarungen ab, nach zustimmender Zur-Kenntnisnahme durch den Senat und Vorlage der Zielvereinbarungsberichte wurden die Zielvereinbarungen unterzeichnet. Laufzeit ist 1. April 2001 bis 31. März 2002.
Weitere Informationen:
Universität Mannheim
Dr. Anke Rigbers
Tel.: 0621/181-1144
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