Neuer internationaler Studiengang Computational Mathematics an der Universität Kassel
Ein neuer Studiengang Computational Mathematics beginnt zum Wintersemester 2002/2003 am Fachbereich Mathematik/Informatik der Universität Kassel. Der Studiengang wurde als erster seiner Art und seines inhaltlichen Zuschnitts in Deutschland akkreditiert und von einem international zusammengesetzten Expertenteam als hervorragend bewertet.
Kassel. Ein neuer Studiengang Computational Mathematics beginnt zum Wintersemester 2002/2003 am Fachbereich Mathematik/Informatik der Universität Kassel. Der Studiengang wurde als erster seiner Art und seines inhaltlichen Zuschnitts in Deutschland akkreditiert und von einem international zusammengesetzten Expertenteam als hervorragend bewertet. Der Studiengang bietet eine zukunftsträchtige Verzahnung von Mathematik und Informatik. In seinem Aufbau und in der Art der Prüfungen entspricht der Studiengang internationalen Strukturen; er schließt nach sechs Semestern mit dem Bachelor of Science sowie nach weiteren drei Semestern mit dem Master of Science ab. Die Berufschancen der Absolventen des Studiengangs werden als ausgezeichnet angesehen.
Was ist Computational Mathematics?
Die Entwicklung der Mathematik vollzieht sich in ständiger Wechselwirkung von außermathematischen Problemen und Anwendungen mathematischer Verfahren einerseits und innermathematischen Fragen und Theoriebildung andererseits. Die Entwicklung von Computern als einem universellen mathematischen Werkzeug ermöglicht umfangreiche Berechnungen und dadurch im Sinne naturwissenschaftlicher Experimente Beobachtungen, die wiederum Anstöße geben für Problemlösungen sowie weitere Theorie- und Modellbildungen. Dieses hat zur Entwicklung des Bereiches Computational Mathematics innerhalb der Mathematik geführt. Die sich verbessernden Computeralgebrasysteme und andere mathematische Software finden Anwendungen in fast allen Wissenschaften. Computational Mathematics beschäftigt sich mit dem Einsatz des Computers bei schwierigen Fragestellungen der diskreten Mathematik. Neben innermathematischen Fragestellungen gehören hierzu beispielsweise alle modernen Verschlüsselungsverfahren (Kryptographie und Codierungstheorie), die zur sicheren Datenübertragung im Internet benötigt werden. Wichtiger Bestandteil des Studiums sind Gebiete der Informatik wie Datenbanken, Algorithmen und Datenstrukturen sowie Computeralgebrasysteme. Das sind Programme, die mit mathematischen Symbolen rechnen und immer häufiger auch bereits in der Schule eingesetzt werden
Ziele und Aufbau des Studiengangs Computational Mathematics
Entsprechend sind die Ziele im Studiengang Computational Mathematics die Vermittlung der grundlegenden wissenschaftlichen Zusammenhänge und der Erwerb der für die berufliche Tätigkeit erforderlichen fachlichen Kenntnisse und Fähigkeiten. Berufsfelder liegen in dem zukunftsträchtigen und sich schnell wandelnden Grenzgebiet zwischen Mathematik und Informatik.
Das Studium soll grundlegende theoretische und praktische Kenntnisse der Mathematik und Informatik vermitteln. Aus Sicht der Computational Mathematics gehört dazu insbesondere das Zusammenspiel von mathematischen Methoden und deren Umsetzung in Algorithmen. Die Beherrschung mindestens einer weitverbreiteten Programmiersprache und eines Computeralgebrasystems sowie Erfahrung im Umgang mit mathematischer Software sind dabei wichtige Studienziele. Außerdem soll exemplarisch in die Fachsprache eines Anwendungsgebietes eingeführt werden.
Das dreijährige Bachelorstudium besteht zu je einem Drittel aus Lehrveranstaltungen der Mathematik, der Computational Mathematics und der Informatik. Während des Studiums muss ein dreimonatiges Praktikum in einem Bereich außerhalb der Hochschule absolviert werden. Die Regelstudienzeit des Bachelorstudiums beträgt sechs Semester, die des darauf aufbauenden Masterstudiengangs weitere drei Semester. Der Master-Abschluss berechtigt zur Promotion. Aufgrund der studienbegleitenden Prüfungen werden die Studienzeiten erheblich verkürzt.
Erfolgreiche Akkreditierung
Der Studiengang Computational Mathematics ist in seinem inhaltlichen Zuschnitt der bisher erste akkreditierte in Deutschland und zugleich der erste an der Universität Kassel, welcher sich einem Akkreditierungsverfahren unterzogen hat. In seinem Aufbau und in der Art der Prüfungen entspricht der Studiengang internationalen Strukturen.
Die Form der Akkreditierung stellt ein in der Bundesrepublik neuartiges Verfahren zur Begutachtung geplanter Studiengänge durch international anerkannte Experten dar. Im Auftrag des Hessischen Ministeriums für Wissenschaft und Kunst bestellte die Zentrale Evaluations- und Akkreditierungsagentur Hannover (ZEvA) die Gutachter und organisierte die Akkreditierung. Der neue Studiengang Computational Mathematics am Fachbereich Mathematik/Informatik hat diese Begutachtung mit einer exzellenten Bewertung bestanden, wie auf der Internetseite http://www.akkreditierungsrat.de/b0016.htm des Akkreditierungsrates nachzulesen ist.
Bundesweit wurde bislang durchschnittlich jeder zweite derartige Antrag negativ beschieden. So war für die Universität Kassel besonders erfreulich, dass dieses erste Akkreditierungsverfahren der Universität erfolgreich abgeschlossen werden konnte. Der Fachbereich hatte dies in den letzten Jahren durch den Aufbau einer entsprechenden Arbeitsgruppe durch Neuberufung junger Kollegen vorbereitet.
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Kontakt und weitere Information:
Eine ausführliche Beschreibung des Studiengangs findet sich im Internet unter
http://www.uni-kassel.de/zsb/compmath.ghk
Zusendung der Studieninformation über:
Studienservice
Tel.: (0561) 804-2209
Weitergehende Auskünfte erteilt
Fachbereich Mathematik/ Informatik
Prof. Dr. Wolfram Koepf
Tel.: (0561) 804-4207, Fax (0561) 804-4646
Email: koepf@mathematik.uni-kassel.de
Weitere Informationen:
http://www.akkreditierungsrat.de/b0016.htm
http://www.uni-kassel.de/zsb/compmath.ghk