Zielvereinbarung zwischen RUB und MSWF: Profilschärfe
Heute haben die RUB und das Ministerium für Schule, Wissenschaft und Forschung des Landes NRW (MSWF) eine Zielvereinbarung unterzeichnet, die bis zum 31.12.2004 läuft und ein finanzielles Gesamtvolumen von ca. 5,1 Mio Euro umfasst. Zusätzlich erhält die RUB mindestens 200.000 Euro pro Jahr, um die Life Sciences auszubauen. Integriert ist eine Zielvereinbarung zwischen der Medizinischen Fakultät und dem MSWF mit einer Laufzeit bis Ende 2006 (Finanzvolumen ca. 5,2 Mio. Euro).
Bochum, 22.04.2002
Nr. 108
Zielvereinbarung zwischen RUB und MSWF: Bochumer Profilschärfe
Schwerpunkte: Life Sciences, Nanostrukturen sowie ...
... Wirtschafts- und Gesellschaftsordnungen
Schwerpunkte bilden, um das eigene Profil zu schärfen: Mit dieser Maßgabe wird die Ruhr-Universität Bochum in den nächsten Jahren ihre Strukturreformen forcieren, insbesondere auf den Gebieten Life Sciences, Nanostrukturen sowie Wirtschafts- und Gesellschaftsordnungen im Systemwettbewerb. Heute haben die RUB und das Ministerium für Schule, Wissenschaft und Forschung des Landes NRW (MSWF) eine Zielvereinbarung unterzeichnet, die bis zum 31.12.2004 läuft und ein finanzielles Gesamtvolumen von ca. 5,1 Mio Euro umfasst. Zusätzlich erhält die RUB mindestens 200.000 Euro pro Jahr, um die Life Sciences auszubauen. Integriert ist eine Zielvereinbarung zwischen der Medizinischen Fakultät und dem MSWF mit einer Laufzeit bis Ende 2006 (Finanzvolumen ca. 5,2 Mio. Euro).
Messlatte: landesweiter Spitzenplatz
Die Universität und die Landesregierung, die als gleichberechtigte Vertragspartner zeichneten, verstehen die Zielvereinbarung als Leitbild für das gesamte Lehr- und Forschungspotenzial der RUB. "Wir empfinden die Zielvereinbarung als große Herausforderung, unsere Stärken dynamisch weiter zu entwickeln. Die Messlatte ist ein landesweiter Spitzenplatz", sagte Prof. Dr. Dietmar Petzina, Rektor der RUB. Hartmut Krebs vom MSWF setzte die Zielvereinbarung unter die Überschrift: "Reformuni im Volldampf voraus!"
Volluniversität mit Profil
Bestehende Vernetzungen auszubauen und zu vertiefen, ist das zentrale Ziel der RUB, um ihr Profil zu schärfen. Als einzige Volluniversität in NRW, die das gesamte Fächerspektrum von den Kultur- über die Natur- und Ingenieurwissenschaften bis hin zur Medizin anbietet, ist die RUB eingebunden in ein Netzwerk mit Nachbarhochschulen, Partnerhochschulen in Europa und Übersee. Die gewachsenen fachübergreifenden Schwerpunkte in Lehre und Forschung sind: Life Sciences (Proteinforschung, Neurowissenschaften, Medizintechnik), Materialwissenschaften, IT-Sicherheit / angewandte Informatik, Plasmaforschung, Gesellschaften im Kulturvergleich, Ballungsraumforschung, Entwicklungsforschung und Medienwissenschaft.
Forschung: Konzentration und Vernetzung
Ein unverwechselbares Profil in der Forschung gibt sich die RUB in den nächsten Jahren u. a., indem sie drei Forschungsschwerpunkte zu "Centers of Excellence" ausbauen wird: in den Life Sciences das "Proteinzentrum", das die Medizinische Fakultät mit den Naturwissenschaften vernetzt; in den Materialwissenschaften den Schwerpunkt "Nanostrukturen und Nanomaterialien" (Natur- und Ingenieurwissenschaften) sowie "Wirtschafts- und Gesellschaftsordnungen im Systemwettbewerb - Herausforderungen der islamischen Welt". Center of Excellence heißt, dass die beteiligten Fachbereiche je einen Master- oder Promotionsstudiengang bzw. eine DFG-Forschergruppe, ein Graduiertenkolleg oder eine andere, vergleichbare Struktur schaffen müssen. Drei weitere Forschungsschwerpunkte wird die RUB zudem verstärken: Sicherheit in der Informationstechnik, Plasmatechnik und Gesellschaften im Kulturvergleich.
Studium: Stufung und Modularisierung
Ein unverwechselbares Profil in der Lehre gibt sich die RUB, indem sie die Studienreform konsequent umsetzen wird. Sie ist bundesweit Vorreiterin bei der Einführung gestufter Studiengänge in den Geistes- und Naturwissenschaften. Das MSWF unterstreicht mit der Zielvereinbarung, dass es die RUB auf ihrem bisher eingeschlagenen Weg unterstützen wird. So erprobt die RUB als eine von zwei Universitäten in NRW ab dem kommenden Wintersemester für fünf Jahre die gestufte Lehrerausbildung. Bis zum Wintersemester 2002/03 wird die Ruhr-Universität drei neue, modularisierte Bachelor-/Masterstudiengänge einführen: "Medienwissenschaft" (als Zusammenschluss der Studiengänge Film- und Fernsehwissenschaft sowie Publizistik- und Kommunikationswissenschaft), "Angewandte Informatik" (fakultätsübergreifend) und "Psychologie".
Außerdem: Kooperation ...
Die RUB wird verstärkt Kooperationen mit benachbarten Hochschulen und Forschungseinrichtungen suchen. Ihre Anstrengungen konzentriert sie auf die Ingenieurwissenschaften (Bauingenieurwesen, Maschinenbau, Elektro- und Energietechnik) sowie auf die evangelische und katholische Theologie, um im Ruhrgebiet ein abgestimmtes Konzept einer breitgefächerten und profilierten Forschungs- und Lehrlandschaft zu erreichen. So wird die RUB z. B. mit der Universität Dortmund vereinbaren, ein vollständig angeglichenes Grundstudium im Maschinenbau an beiden Standorten zum kommenden Wintersemester einzuführen - und dieses Angebot um ein aufeinander abgestimmtes Hauptstudium mit unterschiedlichen Schwerpunkten in Bochum und Dortmund zu ergänzen. Zum Wintersemester 2003/04 strebt die RUB an, mit der Universität Dortmund in mindestens einem ingenieurwissenschaftlichen Fach abgestimmte Masterprogramme einzurichten.
... und Internationalisierung
Als weitere Voraussetzung für gute Forschung und Lehre sehen die Vertragspartner eine noch stärkere Internationalisierung der Hochschule. Die RUB will in den nächsten Jahren ihre erfolgreichen auslandsorientierten Studiengänge stärken, z. B. indem sie Ressourcen umschichtet. Sie wird zudem während des Vereinbarungszeitraums mindestens ein neues internationales Studienangebot einrichten.
Bestandteile: Studienreform und Chancengleichheit
Zwei Teil-Zielvereinbarungen hatte die RUB bereits mit dem MSWF geschlossen: Die Zielvereinbarung zur Studienreform (15.08.2001) sowie zur Chancengleichheit von Frauen in der Wissenschaft (17.12.2001). Beide sind zugleich Bestandteil der Zielvereinbarung, die heute unterzeichnet wurde. Die RUB bekräftigt darin ausdrücklich, dass sie eine Junior-Professur bereitstellen wird, um die Frauen- und Geschlechterforschung in Bochum weiter zu profilieren. Sie ergänzt damit die MSWF-finanzierte "Marie-Jahoda-Professur", die für je ein Semester an der Fakultät für Sozialwissenschaft mit einer internationalen Gastwissenschaftlerin besetzt wird.
Finanzen
Insgesamt bedeutet das finanziell: Für Berufungs- und Bleibeverhandlungen bei Professuren erhält die RUB aus dem Innovationsfonds des MSWF ca. 3 Mio. Euro, um die Ausstattung der Lehrstühle zu verbessern. Für Strukturvorhaben, die in der Zielvereinbarung verankert sind, stellt das MSWF zudem insgesamt ca. 2,7 Mio. Euro zur Verfügung. Mit diesen Ressourcen wird die RUB vor allem die Einrichtung der Centers of Excellence unterstützen.
Weitere Informationen
Susanne Schult, Dezernat 1, Tel.: 0234/32-24128, E-Mail: susanne.schult@uv.ruhr-uni-bochum.de
Der komplette Text der Zielvereinbarung steht im Internet: http://www.uv.ruhr-uni-bochum.de/rektorat/zielvereinbarungen/Index.htm
Weitere Informationen:
http://www.uv.ruhr-uni-bochum.de/rektorat/zielvereinbarungen/Index.htm