Rheumatische Erkrankungen - eine interdisziplinäre Herausforderung
Das 8. Vier-Länder-Symposium (Brandenburg - Sachsen - Sachsen-Anhalt - Thüringen) des Rheumazentrums Leipzig e.V. beschäftigt sich mit den neusten diagnostischen Standards und Möglichkeiten bei der Behandlung rheumatischer Erkrankungen.
Das 8. Vier-Länder-Symposium (Brandenburg - Sachsen - Sachsen-Anhalt - Thüringen) des Rheumazentrums Leipzig e.V. beschäftigt sich mit den neusten diagnostischen Standards und Möglichkeiten bei der Behandlung rheumatischer Erkrankungen. Im Mittelpunkt steht das Zusammenwirken vieler Fächer, die für die Behandlung des breiten rheumatologischen Krankheitsspektrums eine Rolle spielen. Manchmal treten auch typische rheumatologische Beschwerden auf, ohne dass sich dahinter eine rheumatische Erkrankung verbirgt. Auch das muss der Rheumatologe erkennen, damit der Patient in die richtigen ärztlichen Hände kommt.
Zeit: 4.Mai 2002, Beginn 9.00 Uhr
Ort: Hotel Intercontinental
Die richtige Diagnose und die sich anschließende richtige Behandlung brachte einem 61jährigen Patienten Gesundheit und Lebensfreude zurück. Der Brandenburger Siegfried P. quälte sich ein halbes Jahr lang mit starken Schmerzen im Schulter-, Brust- und Beckenbereich, immer wiederkehrendem Fieber, Leistungsschwäche, Schlafstörungen und allgemeinen Befindlichkeitsstörungen. Er besuchte mehrere Ärzte, aber es konnte ihm niemand so recht helfen, obwohl er sich vieler Untersuchungen bis hin zur Knochenmarkpunktion unterzog. Besonders getroffen war der begeisterte Biker, als er nicht mehr Motorrad fahren konnte. Er schien in eine Sackgasse geraten zu sein.
Bis er an das Leipziger Rheumazentrum zu Dr. Frank Zeiger und Prof. Dr. Holm Häntzschel, Direktor der Medizinischen Klinik und Poliklinik IV, kam. Hier hat man Erfahrungen mit den vielfältigen Erscheinungsbildern rheumatischer Erkrankungen und ihrer Behandlung. Nach erneuten Untersuchungen und unter Einbeziehung der bisherigen Untersuchungsergebnisse wurde die Diagnose "Polymyalgie" gestellt, eine rheumatische, entzündliche Erkrankung, deren Ursachen noch nicht geklärt sind. Die Polymyalgie ist mit Prednisolon gut behandelbar, so dass es dem Patienten bald wieder besser ging. Jetzt fährt er sogar wieder Motorrad.
Dieses Beispiel steht für den komplexen Charakter rheumatischer Erkrankungen, deren vielfältigen Erscheinungsformen oft nicht so leicht auf die Spur zu kommen ist. Auch die Therapie gestaltet sich vielgleisig, da Folge- und Begleiterkrankungen nicht selten sind.
Interdisziplinäre Herangehensweise ist deshalb unabdingbar. Auf dem 8. Leipziger Frühjahrssymposium treffen sich deshalb Vertreter verschiedener Fachrichtungen aus den vier Bundesländern, um spezielle Aspekte einzubringen. Prof. H.-E. Schröder aus Dresden spricht z.B. über Gelenkschwellung und Schmerz ohne rheumatische Erkrankungen, Prof. V. Schuster aus Leipzig über Basistherapie von Rheuma im Kindesalter, Dr. P. Oelzner aus Jena über Lupus erythematodes, einer Autoimmunerkrankung verschiedener Organe, und ihr Risiko für Herz- und Gefäßkrankheiten. Mit dabei sind auch Spezialisten aus den Gebieten bzw. Schwerpunkten Labordiagnostik, Hämatologie/Onkologie, Pneumologie und Neurologie.
Insgesamt sind in den letzten Jahren in Diagnostik und Therapie rheumatischer Erkrankungen beträchtliche Fortschritte zu verzeichnen, insbesondere mit der Einführung von TNFa inhibierenden Substanzen. "Dennoch ist man weit davon entfernt, ein Allheilmittel zu finden, so dass man nach wie vor auf die Kombination bewährter Therapien zurückgreifen muss.", betont Prof. Häntzschel. "Wichtig ist, dass jeder Patient die bestmögliche Behandlung entsprechend seinem individuellem Krankheitsbild erfährt. Wir haben da in der vertrauensvollen Zusammenarbeit mit den Kollegen anderer Fachrichtungen gute Erfahrungen gemacht."
weitere Informationen: Dr. F. Zeiger
Telefon: 0341 97 24930