RUB: Das Medizinische Proteomcenter der RUB ist eröffnet
Welche Proteine sind verantwortlich für die Entstehung von Krankheiten wie Multiple Sklerose, Krebs oder Alzheimer? Welche machen ein Tropenholz zum Allergieauslöser? An diesen Fragen arbeiten die Forscher der RUB ab heute in neuen Räumen.
Bochum, 29.04.2002
Nr. 116
Proteine bestimmen im Eiltempo
Das Medizinische Proteomcenter der RUB ist eröffnet
Forscher suchen Gründe für Alzheimer, Schlaganfall, Parkinson
Welche Proteine sind verantwortlich für die Entstehung von Krankheiten wie Multiple Sklerose, Krebs oder Alzheimer? Welche machen ein Tropenholz zum Allergieauslöser? An diesen Fragen arbeiten die Forscher der RUB ab heute in neuen Räumen. Feierlich eröffneten sie das Medizinische Proteom-Center (MPC, Leiter: Prof. Dr. Helmut E. Meyer, Medizinische Fakultät der RUB) im neugebauten Zentrum für klinische Forschung gegenüber dem MA-Gebäude auf dem RUB-Campus.
Gehirn-Proteine erkennen und vergleichen
Nachdem das menschliche Genom nun entschlüsselt ist, rückt das so genannte Proteom in den Focus der Wissenschaft. Forscher bezeichnen damit die Gesamtheit aller Proteine eines Organs. Die Proteine sind die dynamischen Bestandteile von Zellen und gegenüber den Genen deutlich in der Überzahl. "Man geht von rund 50.000 Genen aus, Proteine gibt es etwa zehnmal so viele. Und nur die wenigsten von ihnen sind bekannt", erklärt Prof. Dr. Helmut E. Meyer. Im Proteom-Center analysieren Maschinen Tag und Nacht im Eiltempo unterschiedliche Proteinproben und vergleichen ihre Funde mit einer Online-Datenbank aller bekannten Proteine. Untersuchungsobjekte sind z. B. Gehirn-Proteine von gesunden und neurologisch erkrankten Organismen. Das MPC beteiligt sich u. a. an einem bundesweiten Projekt zu neurologischen Erkrankungen wie Alzheimer, Parkinson, MS oder Schlaganfall und die Rolle der Proteine dabei.
Hochmoderne Technik
Das Proteom-Center ist mit hochmodernen Apparaten ausgestattet. Unter anderem arbeiten die Forscher mit Massenspektrometern, die Proteinproben mit Laserstrahlen beschießen und anhand ihrer Bewegung einzelne Proteine identifizieren.
Weitere Informationen
Prof. Dr. Helmut E. Meyer, Medizinisches Proteom-Center der Ruhr-Universität Bochum, 44780 Bochum, Tel. 0234/32-22429/-29264, E-Mail: helmut.e.meyer@ruhr-uni-bochum.de