Podiumsdiskussion - Juniorprofessur ? Der Jungbrunnen für die deutsche Wissenschaft?
Teilnehmer
Bundesministerin Edelgard Bulmahn, StS Peer Pasternack (SenWissFo Berlin), Prof. Dr. Hans Meyer (Univ. Frankfurt); Prof. Dr. Erika Fischer-Lichte (FU Berlin), Prof. Dr. H.F. Kern (Univ. Marburg), Dr. Theresa Kulawik (FU Berlin)
Moderation: Dieter Simon (Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften)
Zeit: Dienstag, 14. Mai 2002, Beginn: 19.00 Uhr
Ort: Atrium der Deutschen Bank
Unter den Linden 13-15, Eingang Charlottenstraße
10117 Berlin
Das Gesprächsthema
Die Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften setzt mit der Veranstaltung zur Juniorprofessur die Reihe der Podien zu den Zielen und Wirkungen der Novellierung des Hochschulrahmengesetzes fort.
Anders als im Falle der Befristungsregelung für wissenschaftliche Arbeitsverhältnisse, die teils auf heftigen grundsätzlichen Widerspruch stieß, herrscht ein breites Einvernehmen darüber, dass das Eintrittsalter in Hochschullehrerkarrieren hierzulande zu hoch ist und junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler früher selbständig forschen und lehren können sollen, auch um dem 'brain drain' der Nachwuchskräfte Einhalt zu gebieten. Die mit dem Instrument Juniorprofessur verfolgte Absicht wird allenthalben für gut und richtig gehalten.
Gleichwohl ist die Kritik an der konkreten Ausgestaltung ebenso unüberhörbar wie vielstimmig. Während die einen eine Überregulierung feststellen, beklagen andere das Fehlen eindeutiger Regelungen. Im Zentrum der Auseinandersetzung stehen Fragen wie:
Ist es klug, ohne Rücksicht auf die Spezifik von Fächern, mit der Einführung der Juniorprofessur auf die Voraussetzung der Habilitation flächendeckend zu verzichten? Welche Qualifikationswege sichern die gemeinsame Stärkung von Unabhängigkeit und Leistungsfähigkeit am besten? Läßt die Lehrbelastung genügend Zeit zur Qualifizierung in der Forschung? Wie können wissenschaftliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den außeruniversitären Forschungseinrichtungen substantielle Lehrerfahrung sammeln? Wie können die Karriereerwartungen des wissenschaftlichen Nachwuchses mit Wettbewerb und Offenheit in Einklang gebracht werden. Werden Wissenschaftlerinnen durch die Anforderungen der Juniorprofessur strukturell benachteiligt? Ist die Beschleunigung von Karrieren der Königsweg zur Sicherung der Kompetenzen, die in der Wissensgesellschaft benötigt werden? Welche Verantwortung tragen Länder und Hochschulen für das Gelingen der Strukturinnovation?
Die Akademie freut sich, Sie als Gast begrüßen zu dürfen. Wegen der begrenzten Raumkapazität wird um rasche Rückäußerung gebeten: Email: Reimann@bbaw.de; Tel: 030 / 20 370 605.
Die Akademie dankt der Deutschen Bank für ihre freundliche Unterstützung.