Kultivierung der Beziehungen - Medaillentagan der DHV Speyer
Für ihre besonderen Verdienste um die Kooperation zwischen der renommierten Ecole Nationale d'Administration (ENA) und der Deutschen Hochschule für Verwaltungswissenschaften Speyer wurden heute die Direktorin der ENA, Marie-Françoise Bechtel, und der Speyerer Univ.-Professor Dr. Heinrich Siedentopf ausgezeichnet.
Im Rahmen des 9. deutsch-französischen Verwaltungskolloquiums überreichte heute der Rektor der DHV Speyer, Univ.-Professor Dr. Rudolf Fisch, Madame Marie-Françoise Bechtel, die Hochschulmedaille in Anerkennung ihrer Verdienste um die grenzübergreifende Zusammenarbeit zwischen ENA und DHV. Ausdrücklich würdigte Fisch in seiner Ansprache auch die Bemühungen Bechtels, die ENA neu in der französischen Gesellschaft zu positionieren und durch die Erstellung neuer Lehrangebote fit zu machen für die durch Globalisierung und europäische Integration neu auf sie zukommenden Aufgaben.
In ihrer Dankesrede ging Bechtel auf die lange Geschichte der Zusammenarbeit zwischen der ENA und der DHV ein. Diese reicht bis ins Jahr 1947 zurück, als die Speyerer Hochschule als "kleine Schwester der ENA" von den französischen Besatzungsbehörden gegründet wurde. Bechtel erläuterte zahlreiche Paralelitäten zwischen den beiden Schwesterinstitutionen, die ihre Beziehungen weiter kultivieren sollten. Besonders hob sie die diesbezüglichen Bemühungen von Univ.-Professor Dr. Heinrich Siedentopf hervor, der seit den 70er Jahren, damals noch in Zusammenarbeit mit seinem damaligen Speyerer Kollegen Univ.-Professor Dr. Roman Herzog, seitens der DHV die Beziehungen zur ENA koordiniert. In ausdrücklicher Würdigung der Verdienste Siedentopfs überreichte Direktorin Bechtel ihm die neu geschaffene Médaille de l'ENA, zu deren ersten Trägern Siedentopf somit zählt.
Der weitere Verlauf der Veranstaltung bot den unter den Straßburger und Speyerer Studierenden ausgewählten Teilnehmern eine einmalige Gelegenheit, sich über den Stand der Modernisierung der deutschen und französischen Kommunalverwaltung sowie über kundenfreundliche Verwaltung zu informieren. Der Präsident des rheinland-pfälzischen Städtetags, Professor Dr. Schwarting, der Straßburger Professor Hertzog sowie Madame Bréas von der interministeriellen Stabsstelle für die Staatsreform in Paris standen den Teilnehmern Rede und Antwort. Am Nachmittag stand dann ein Besuch bei der Stadtverwaltung in Heidelberg auf dem gemeinsamen Programm.
Das 9. deutsch-französische Verwaltungskolloquium wird morgen fortgesetzt und schließt mit einem Informationsbesuch beim Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe.