Erasmus-Stipendiat schmelzt Metalle um
Wenn zu später Stunde Anakin Skywalker im Kinopark einen Laserstrahl aus dem Schaft fahren lässt, beschäftigt sich im Labor der Fachhochschule auch Marcin Karkoszka mit dem Laser. Karkoszka allerdings ist kein Jedi. Er ist Student. Auch kommt er nicht aus Tatooine, sondern aus Polen, wo er an der Technischen Schlesischen Universität in Gleiwitz Technische Erziehung mit dem Schwerpunkt Medizinische Werkstoffe studiert. Der Erasmus-Stipendiat verbringt beim Studiengang Fertigungstechnik der Fachhochschule Aalen ein Laborsemester. Dafür hat Karkoszka von seiner Universität Metallproben im Gepäck, die er mit dem Laser der Fachhochschule umschmelzen will. Im Ergebnis möchte Karkoszka für seine Diplomarbeit herausfinden, welche der hochlegierten Metalle als künstliche Gelenke eingesetzt werden könnten.
"Beim Umschmelzen geeigneter Metalle mit dem Laser entsteht bei über 1000 Grad Celsius ein feinkörniges Gefüge an der Oberfläche, das den Metallen eine höhere Härte verleiht", erläutert Studiengangleiter Prof. Dr. Hans-Albrecht Schertel. Dadurch eigne sich das Umschmelzen vorzüglich, um gute Verschleissfestigkeiten von Werkstoffen zu erzielen. Bei der Messung der letztendlichen Härte ist Karkoszka, der im Laserlabor von Roland Thiede betreut wird, Michael Hafner behilflich.
Überhaupt fühlt sich der Gaststudent an der FH Aalen gut betreut: "Oft kommen Professoren einfach so vorbei und fragen, wie's mir geht", erzählt Karkoszka. Ein bisschen fühle er sich schon wie ein Pionier, da er der erste Student seines Fachbereiches ist, der Aalen besucht. Dort sind ihm sofort die überschaubare Anzahl von Studierenden in den Vorlesungen und die hervorragend ausgestatteten Labors aufgefallen. Und auch, dass die Studierenden nicht in gebügeltem Hemd zu ihren Prüfungen antreten. "Das wäre in Polen verboten", meint Karkoszka, der im Anschluss an seine Forschungen noch für drei Wochen bei der Firma Kessler & Co. in Abtsgmünd arbeiten wird.